Herne. Der Herner Künstler Jörg Lippmeyer sammelt bedrohte Wörter. Im Kreativ.Quartier Wanne stellt er einige auf gekachelten Hintergründen aus.
Eine weitere Station seiner Ausstellung „Rettet die schönen Wörter …“ hat Jörg Lippmeyer im Hallenbad im Kreativ.Quartier Wanne eingerichtet. Der Wanne-Eickeler Künstler ist seit Jahren auf der Suche nach Worten, die heute aus unserer Alltagssprache fast verschwunden sind: Mumpitz, Papperlapapp, Kinkerlitzchen, Fisimatenten.
Immer wieder neue Wörter
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„Da kommen immer noch ein paar Neue dazu“, freut sich Jörg Lippmeyer. Es sind alles Worte, in denen viel über die vergangene Alltagskultur des Ruhrgebietes zum Ausdruck kommt. Da wird die Direktheit der Menschen deutlich. Und in ihnen mischen sich auch die verschiedenen Sprachen der Zuzügler. „Viele junge Menschen kennen die Worte heute nicht mehr“, stellt Jörg Lippmeyer fest.
Er setzt die Worte in einer ganz einfachen Schrift vor bunt gekachelte Hintergründe. Da werden die Formate immer wieder verändert. Da sieht man an der präzisen Gestaltung aber auch den gelernten Grafiker. An den Wänden im Hallenbad laden die Bilder dann bis zum 19. März zum Schauen und Entdecken ein. Leider geht das aber nur durch die großen Scheiben des ehemaligen Ladenlokals.
Virtuelle Eröffnung
Eine Eröffnung der Ausstellung wird es auch geben. Aber – leider – nur eine virtuelle. Ohne Publikum. „Wir sitzen einfach nur da, der Norbert macht ein bisschen Musik. Und der Jörg filmt das Ganze“ stellt Jörg Lippmeyer verschmitzt fest. Mit Musik von Norbert Müller und gefilmt von Jörg Roßmannek wird der kleine Film dann bei Youtube zu sehen sein. „Lasst euch überraschen.“
Jörg Lippmeyer wird sein Kunstprojekt erweitern. Neben den schönen Wörtern möchte er auch „… das Quart-Tier“ retten. Der gebürtige Wanne-Eickeler wird daher in den Räumen des Hallenbades arbeiten. „Die Ideen habe ich schon. Die Vorzeichnungen sind schon gemacht“, erzählt er. Großformatige Comic-Figuren soll es geben: den „Wannetiger“ und das „Wanner Wölfchen“. Ganz so ernst darf man das nicht nehmen. „Beide sind harmlos und haben hauptsächlich Unsinn im Kopf“, erklärt er. Die Ergebnisse werden dann am 12. März in den beiden Schaufenstern ausgestellt und können ersteigert werden.