Herne. Eine schwangere Frau aus Herne soll vergewaltigt und zweimal gezielt in den Bauch geboxt worden sein. Jetzt steht ihr Ex-Freund (24) vor Gericht.
Aus Verärgerung über einen Seitensprung und die dadurch unklare Vaterschaftsfrage soll ein Bauhelfer (24) aus Crange seiner hochschwangeren Ex-Freundin zweimal in den Bauch geboxt haben, außerdem zweimal sexuell über sie hergefallen sein. Seit Mittwoch beschäftigt der Fall das Bochumer Landgericht. Die Vorwürfe: Vergewaltigung, Körperverletzung und versuchter Schwangerschaftsabbruch.
Laut Anklage soll der 24-Jährige seit 2015 mehrfach ausgerastet sein und seine Ex-Freundin geschlagen und getreten haben. Nachdem diese ihm gebeichtet hatte, dass sie kurz vor Bekanntwerden ihrer Schwangerschaft eine Affäre mit einem anderen Mann gehabt habe, sollen die Streitigkeiten eskaliert sein. Am 4. Februar 2019 soll der Bauhelfer seine Ex-Freundin daraufhin erst vergewaltigt und nachher mit diesem Satz erniedrigt haben: „Mit einer Schla... wie Dir kann man das machen.“
Herner soll Ex-Freundin zwei Mal in den Bauch geboxt haben
In den darauffolgenden 14 Tagen soll es dann nicht nur zu einer weiteren Vergewaltigung, sondern auch zu zwei Faustattacken gekommen sein, bei denen er seiner Ex-Freundin (damals in der 32. Schwangerschaftswoche) in den Bauch geboxt haben soll. Laut Anklage jeweils „in der Vorstellung, das ungeborene Kind dadurch töten zu können.“
Das Baby kam am 18. April 2019 gesund zur Welt. Im Mai 2020 kam es dann zur endgültigen Trennung. Zum Prozessauftakt vor der 5. Strafkammer gab der 24-Jährige zu, „ein paar Mal die Kontrolle verloren“ und seine Ex-Freundin körperlich angegriffen zu haben. Vergewaltigungen wies der Cranger aber ebenso zurück, wie gezielte Faustschläge gegen den Babybauch. „Ich hätte dem ungeborenen Kind nie etwas antun können“, sagte der 24-Jährige. Urteil: voraussichtlich am 26. März.
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