​Bochum/Herne. Zwei Lagergaragen in Wanne-Eickel sind Bestandteil eines millionenschweren Steuerbetrugs gewesen. Ein Schmuggler wurde nun verurteilt.

Zwei Lagergaragen in Wanne-Eickel sind Bestandteil eines millionenschweren Steuerbetrugs mit Zigaretten gewesen. Jetzt hat es einen weiteren Schmuggler erwischt. Im Prozess um einen großangelegten Zigaretten-Schwarzhandel in Herne und Umgebung hat das Bochumer Landgericht am Donnerstag einen Mann (45) aus Litauen zu vier Jahren und drei Monaten Haft verurteilt.

Der Angeklagte war monatelang abgetaucht gewesen, dann allerdings im Herbst 2020 in Herne festgenommen worden. Zwei seiner Komplizen waren bereits im Juni 2020 von derselben Strafkammer zu ähnlich hohen Gefängnisstrafen verurteilt worden.

Dem Staat entgingen laut Urteil 5,1 Millionen Euro an Tabaksteuern

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Das Trio hatte von 2016 bis 2019 mit unverzollten und unversteuerten Zigaretten aus Osteuropa einen professionellen Großhandel aufgezogen. Im Prozess vor der 6. Wirtschaftsstrafkammer ging es um rund 35,7 Millionen Schmuggelzigaretten, die mit Kleintransportern ins Ruhrgebiet gebracht und anschließend hier zu einem Bruchteil des Originalpreises verkauft worden sind. Und das bei einer Mindestabnahme von 50 Stangen.

„Das Ganze war schon ein generalstabmäßiges Vorgehen“, hieß es beim Urteil. Bei Kaufinteresse wurde ein Parkplatz-Treffen arrangiert, der Kunde übergab seinen Pkw, der Angeklagte und seine Komplizen fuhren zu einer ihrer Lagerhallen, beluden den Pkw mit Zigaretten und übergaben ihn anschließend im Austausch gegen Bezahlung. Als Lagerstätten in Herne dienten der Schmugglerbande zwei Garagen an der Kastanien- und der Sennestraße. Im Prozess hatte der Angeklagte ein Geständnis abgelegt. Laut Urteil entgingen dem Staat rund 5,1 Millionen Euro an Tabaksteuern.