Herne. Die Debatte zum Missbrauchsskandal im Bistum Köln rund um Kardinal Woelki wird immer kontroverser. Das sagt ein Herner Pfarrer zur Kölner Krise.

Die Kölner Krise rund um die Aufarbeitung von Fällen sexuellen Missbrauchs schlägt immer höhere Wellen. Seit Wochen steht Kardinal Rainer Maria Woelki in der Kritik, weil er ein Gutachten, das er einst selbst in Auftrag gab, unter Verschluss hält. Dieses Gutachten untersucht, wie Verantwortungsträger des Erzbistums in der Vergangenheit reagiert haben, wenn Priester des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschuldigt wurden.

Längst beschäftigt das Thema nicht mehr nur die Gläubigen in Köln. Ludger Plümpe, Leiter der Großpfarrei St. Christophorus in Wanne-Eickel, sei zwar nicht unmittelbar in seiner Arbeit von diesem Skandal betroffen, verstehe aber, dass „großes Entsetzen darüber herrscht, wie es gerade in Köln läuft“. Es müsse alles daran gesetzt werden, dass nun alles aufgeklärt werde und solche Dinge nicht noch einmal geschehen.

Herner Pfarrer: „Wir müssen alles daran setzen, vor allem die Schwachen zu schützen“

Pfarrer Ludger Plümpe, Leiter der Großpfarrei St. Christophorus in Wanne-Eickel.
Pfarrer Ludger Plümpe, Leiter der Großpfarrei St. Christophorus in Wanne-Eickel. © Funke Foto Services GmbH | Rainer Raffalski

Plümpe sei froh, dass im Bistum Paderborn, zu dem auch Herne gehört, so etwas nicht passiert sei und dadurch eine gewisse Ruhe herrsche. „Bei uns im Bistum Paderborn gibt es bereits Lernfortschritte in diesem Thema.“ So seien Stellen geschaffen worden, wo sich Betroffene melden könnten. „Wir müssen alles daran setzen, vor allem die Schwachen zu schützen“, so Plümpe.

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Inwieweit die aktuelle Diskussion auch die Katholiken in den Herner Gemeinden beeinflusse, könne er nicht sagen. „Aus den Gemeinden bekommen wir keine Rückmeldungen.“ Ob sich jemand wegen dieses Themas zum Austritt aus der Kirche entscheide, könne – genau wie in Köln – nicht nachverfolgt werden, erklärt der Pfarrer. „Wir bedauern natürlich jeden Austritt.“ Vor allem wenn ein „Hochwürden“, wie in diesem Fall Kardinal Woelki, Anlass zu einem Austritt biete.

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