Herne. Die CDU sorgt sich wegen einer verstärkten Krähenpopulation in Eickel. Die Stadt will keine weiteren Maßnahmen zur Eindämmung vornehmen.

Krähen sorgen zurzeit für viele Diskussionen im Stadtbezirk Eickel. In einer Anfrage an die Stadt wollte die CDU-Fraktion wissen, womit sich die hohe Krähenpopulation erklären lasse und ob Maßnahmen geplant seien, um diese einzudämmen. Die Stadt hat nun in der Sitzung der Bezirksvertretung Eickel Antworten geliefert.

Laut Stadt lägen keine Erkenntnisse über die Population verschiedenster Vogelarten im Herner Stadtgebiet vor, da keine systematische Erfassung erfolge. Eine mögliche Erklärung für eine hohe Krähenpopulation besonders aus Richtung der Bochumer Stadtgrenze seien laut Stadt die von Rabenkrähen gebildeten Gemeinschaftsschlafplätze. „Nach Auskunft der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Bochum gibt es jedoch keine Erkenntnisse über solche Gemeinschaftsschlafplätze im Grenzbereich von Herne und Bochum“, erklärt die Stadt.

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Krähen sorgten nicht nur für Schäden in Gärten, sondern äßen auch Singvögel, so die CDU in ihrer Anfrage. Erkenntnisse über die Entwicklung des Singvogelbestandes im Stadtbezirk Eickel lägen ebenfalls nicht vor, teilt die Stadt mit. In Deutschland gebe es Belege über den Rückgang bestimmter Singvogelbestände. Ursachen seien zum Beispiel der Rückgang der als Nahrungskette dienenden Insekten.

Rabenkrähen würden im Rahmen der jagdrechtlichen Bestimmungen im Stadtgebiet bejagt, so die Stadt. Um eine mögliche Krähenpopulation einzudämmen, seien keine weiteren Maßnahmen vorgesehen.

Stadt Herne sind keine finanziellen Schäden durch Rabenkrähen bekannt

Die CDU wollte zudem wissen, wie hoch die Abschusszahlen von Krähen innerhalb der letzten fünf Jahre waren. Für das gesamte Stadtgebiet seien das laut Stadt für die Jagdjahre: 2015/2016 11 (Vögel/Rabenkrähen), 2016/2017 24, 2017/2018 29, 2018/2019 53, 2019/2020 40. Finanzielle Schäden verursacht durch Rabenkrähen seien nicht bekannt und nicht schadensersatzpflichtig, teilt die Stadt mit.

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Die Bürgerinitiative Wasservögel hatte zuvor die Anfrage der CDU kritisiert. „Wir freuen uns natürlich, wenn Anfragen unserer Fraktion die Diskussion und den politischen Diskurs anregen, jedoch versteht die Bürgerinitiative Wasservögel unsere Anfrage wohl anders, als es von uns angedacht war“, sagt Jascha Hoppe, CDU-Fraktionsvorsitzender im Bezirks Eickel. Die Anfrage solle sich mit der Gesamtheit an Folgen einer erhöhten Krähenpopulation befassen. „Eine gesunkene Singvogelpopulation wird von uns nur als eine der Folgen benannt und soll nicht implizieren, dass die grundlegende oder einzige Ursache für diese Reduktion die erhöhte Krähenpopulation sei.“

Zudem fordere die CDU mit dieser Anfrage nicht einen Abschuss aller Krähen, „sondern wir wollen lediglich bei der Stadt nachfragen, welche Möglichkeiten sich bieten, um bei der genannten Problematik eine Besserung zu schaffen.“

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