Herne. Das kleine Eiscafé „Emma the Mu“ in der Herner Innenstadt beendet mitten in der Eiszeit seine Winterpause. Und der Betrieb wächst.
Die Eiszeit mit Minustemperaturen und Schneehöhen von bis zu 20 Zentimetern wird die Stadt noch einige Tage im Griff haben - und dennoch wird in einer Woche, am 15. Februar, eine andere Eiszeit eröffnet: Das kleine Eiscafé „Emma the Mu“ in der Behrensstraße meldet sich aus der Winterpause zurück.
Inhaber: Kunden holten sich auch im Dezember ihr Eis
Das ist in gewisser Weise auch eine Nachricht in Corona-Zeiten. Der Lockdown hat dem Geschäft nicht geschadet, die Produktion in der Eisküche läuft längst wieder. Die Pause, die „Emma the Mu“ ab Mitte Dezember eingelegt hat, sei sowieso geplant gewesen, erzählt Gründer Olaf Kern im Gespräch mit der Herner WAZ-Redaktion. Dass beim Start noch zentimeterdick Schnee liegen dürfte, sieht er nicht als großes Problem. Die Kunden hätten sich noch im Dezember ihr Eis geholt.
Zur Erinnerung: Seit Ende Februar vergangenen Jahres bieten Olaf Kern und seine Ehefrau Öznur selbstproduziertes Eis, neben Klassikern auch außergewöhnliche Sorten wie Weiße-Schoko-Limette, Sesam-Mohn-Kuchen oder Banane-Karamell. Auch veganes Eis ist im Angebot. Die Zutaten sind weitestgehend regional, so kommt die Milch von einem Betrieb aus Waltrop. Das Konzept funktioniere, so Kern, das erste Jahr sei gut gelaufen. Die Kunden kämen aus der ganzen Region, auch der Lieferdienst, den Kern im Zuge des Lockdowns aufgebaut hat, werde gut angenommen. Bei einem Mindestbestellwert von 15 Euro könne man Portionen in den Größen 160 und 500 Gramm bestellen.
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Ebenso überraschend wie die frühe Wieder-Eröffnung ist ein anderer Schritt. Mitten in der Corona-Krise, in der bei Unternehmen und Händlern große Unsicherheit angesichts der Zukunftsaussichten herrscht, expandiert „Emma the Mu“. Am 1. März eröffnet Kern eine Filiale in der Bochumer Innenstadt. Das Eis für den neuen Standort werde aber in Herne hergestellt. Das Wachstum hatte Kern sowieso eingeplant, „das Eisgeschäft lohnt sich eigentlich erst ab dem zweiten Geschäft“, so Kern. Die Corona-Pandemie habe die Pläne nicht beeinflusst, die Finanzierung sei ebenfalls gesichert. Doch Bochum soll nicht das Ende der Entwicklung sein. Mittelfristig sollen weitere Standorte im Ruhrgebiet hinzukommen, Essen oder Dortmund seien mögliche Kandidaten.