Herne. Die Mieten und Kaufpreise in Herne bleiben in der Corona-Krise auf hohem Niveau. Warum sich junge Familien auch im Umland umschauen sollten.

Welchen Einfluss hat die Corona-Pandemie auf den Immobilienmarkt? Mit dieser Frage hat sich nun der Verband der Sparda-Banken beschäftigt und eine Studie zum Thema „Wohnen in Deutschland 2020“ herausgegeben. Uwe Wölk, Vertriebsdirektor der Sparda-Bank West und verantwortlich für den Standort Herne, hat mit Blick auf die Entwicklungen vor Ort schon mal eine gute Nachricht: „Trotz der tiefen Einschnitte in Wirtschaft und Gesellschaft durch Corona zeigt sich der Immobilienmarkt auch bei uns äußerst robust.“ Sowohl die Mieten als auch die Kaufpreise lägen ungebrochen auf hohem Niveau.

Für junge Familien ist das Umland auch interessant

Zwar koste eine Eigentumswohnung im Bestand in Herne mit durchschnittlich 1509 Euro je Quadratmeter (zweites Quartal 2020) deutlich weniger als in Bochum (1951 Euro) oder im Kreis Recklinghausen (1774 Euro). Uwe Wölk betont aber: „Auch in Herne haben die Preise für Wohneigentum in den letzten Jahren zugelegt – insgesamt 13,5 Prozent gegenüber 2009.“

Zum Vergleich: In Bochum und im Kreis Recklinghausen seien die Preise in den vergangenen zehn Jahren um 30 beziehungsweise 25 Prozent gestiegen. Der Vertriebsdirektor der Sparda-Bank empfiehlt jungen Familien aber dennoch, bei der Suche nach Wohnraum auch das Umland mit einzubeziehen. Ein Grund: Während die mittlere Wohnfläche der inserierten Eigentumswohnungen in Herne bei 87 Quadratmetern liege, seien es in Bochum 90 und im Kreis Recklinghausen sogar 100 Quadratmeter. Zudem sei die Chance auf ein eigenes Haus in der Peripherie größer: „Der Anteil der Ein- und Zweifamilien- sowie Reihenhäuser an allen Kaufinseraten betrug in Herne 27,9 Prozent, in Bochum hingegen 31,1 Prozent und im Kreis Recklinghausen sogar 47,4 Prozent.“

Knapper Wohnraum treibt die Preise in Herne in die Höhe

Ohnehin sei Wohnraum in Herne knapp. So habe die Baufertigstellung von 2016 bis 2018den aktuellen Wohnungsbedarf nur zu 67 Prozentgedeckt – und ein knappes Angebot gehöre zu den wesentlichen Preistreibern am Immobilienmarkt. „Das gilt nicht nur für Käufer, sondern auch für Mieter“, sagt Uwe Wölk. „In Herne zahlen die Mieter beim Einzug in eine Wohnung im Bestand durchschnittlich 5,88 Euro pro Quadratmeter.“ Mit 7,4 Prozent gegenüber 2009 falle der Anstieg zwar geringer aus als bei den Kaufpreisen, aber Mieterhöhungen seien immer möglich.

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In Corona-Zeiten habe das eigene Zuhause weiter an Bedeutung gewonnen. Der Vertriebsdirektor Uwe Wölk beobachtet: „Die aktuellen Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum und der Trend zum Homeoffice haben den Wunsch nach Wohneigentum eher noch verstärkt.“ Ein Beleg dafür: Das Neugeschäft der Sparda-Bank in Herne bei Baufinanzierungen habe Ende 2020 bei 18,4 Millionen Euro, die bestehenden Finanzierungen bei rund 93,1 Millionen Euro gelegen. Uwe Wölk zieht mit Blick auf die Studienergebnisse ein positives Fazit: „Der Markt für Wohneigentum zeigt, wie wichtig den Menschen eine Immobilie als sichere Wertanlage in unsicheren Zeiten ist.“

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