Herne. Der Mindestlohn in der Branche steigt von 10,80 Euro auf 11,11 Euro pro Stunde. Zwei weitere Stufen sollen folgen.

Lohn-Plus für Reinigungskräfte: Die über 1.000 Beschäftigten, die in Herne in der Gebäudereinigung arbeiten, bekommen im neuen Jahr deutlich mehr Geld. Das teilt die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) mit.

Die Lohnuntergrenze in der Branche steigt von derzeit 10,80 Euro auf 11,11 Euro pro Stunde. In zwei weiteren Stufen klettert der Einstiegsverdienst bis zum Jahr 2023 um insgesamt elf Prozent auf dann zwölf Euro. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie sehr es auf Sauberkeit und Hygiene in Krankenhäusern, Schulen und Büros ankommt. Für ihre Arbeit unter erschwerten Bedingungen erhalten die Beschäftigten nun eine faire Anerkennung“, sagt Gabriele Henter von der IG BAU Bochum-Dortmund.

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Der neue Tarifvertrag, den die Gewerkschaft mit den Arbeitgebern ausgehandelt habe, bedeute für Reinigungskräfte einen „großen Schritt heraus aus dem Niedriglohnsektor“. Zugleich profitierten Fachkräfte: Beschäftigte in der OP-Reinigung kommen auf ein Plus von 8,7 Prozent bis zum übernächsten Jahr. Glas- und Fassadenreiniger erhalten insgesamt 7,6 Prozent mehr und verdienen nach der dritten Tariferhöhung 15,20 Euro pro Stunde. Darüber hinaus gibt es für Gewerkschaftsmitglieder einen tariflichen Weihnachtsbonus.

Bezirksvorsitzende Gabriele Henter rät den Reinigungskräften in der Region, ihre Januar-Lohnabrechnung zu prüfen. „Gerade wer in der untersten Lohngruppe arbeitet, sollte genau hinschauen.“

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