Herne. Die Stadt Herne will keine Coronazahlen von Stadtteilen oder Bezirken nennen. Das ist falsch, sagt Michael Muscheid. Ein Kommentar.

Die Pressestelle der Stadt Herne zeigt sich auch in der Corona-Krise offen für Anfragen der WAZ. Die Bitte um Informationen, nach einen Gesprächspartner oder einem Ortstermin werden in der Regel immer erfüllt – und das zügig. Auch Oberbürgermeister Frank Dudda ist gegenüber der WAZ stets ansprechbar und gesprächsbereit. Das ist wichtig und richtig, damit wir unsere Leser schnell, kompetent und umfassend informieren können, gerade jetzt in der Corona-Krise.

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Dass die Stadt dagegen keine kleinräumigen Daten zu Corona-Infektionen nennen will, ist unbefriedigend. Zumindest die Zahlen aus den Bezirken wären wichtig. Die Bürger sind wegen Corona sehr verunsichert, sie wollen wissen: Wie ist das Infektionsgeschehen in meinem direkten Lebensumfeld? Fehlen diese Informationen, kann Unsicherheit wachsen, ja gar Misstrauen entstehen. Essen ist hier vorbildlich: Die Stadt veröffentlicht die Daten aus den Bezirken, tagesaktuell im Internet. So kann kein Stadtteil stigmatisiert werden, die Bürger aber sind ausreichend informiert.

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