Herne. Der Cranger Weihnachtszauber in Herne steht plötzlich wieder auf der Kippe. Die Coronazahlen ändern die Rahmenbedingungen offenbar deutlich.
UPDATE, 23.10.: Cranger Weihnachtszauber fällt in 2020 aus
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Noch vor wenigen Wochen hat Sebastian Küchenmeister mitgeteilt, dass der Cranger Weihnachtszauber trotz der Corona-Pandemie stattfinden werde, doch nun steht die Veranstaltung sehr auf der Kippe.
Grund sind die stark gestiegenen Zahlen der Coronainfizierten in Herne. Am Dienstag lag der Inzidenzwert bei 115,7. Das heißt: Aktuell sind 300 Personen infiziert. Und diese Zahlen haben offensichtlich entscheidenden Einfluss auf die Rahmenbedingungen für die Durchführung des Weihnachtszaubers.
Veranstalter hat Beschicker in einem Schreiben informiert
In einem internen Brief, den Sebastian Küchenmeister an die Beschicker des Weihnachtszaubers gemailt hat, teilt er mit: „Wir haben gerade mündlich mitgeteilt bekommen, wie die Auflagen sein werden. Ab 35 Inzidenzfällen werden die Besucherkapazitäten um die Hälfte reduziert, und der Verkauf von alkoholischen Getränken wird verboten. Ab 50 Inzidenzfällen werden wir sofort schließen müssen. Dazu kommen weitere Auflagen.“
Diese Auflagen würden wir in den nächsten zwei Tagen noch einmal schriftlich von der Stadt Herne mitgeteilt werden, heißt es in dem Schreiben. „Wir haben darum gebeten, dass wir das Schriftstück schnellstmöglich bekommen. Wenn dem so ist, was uns mündlich mitgeteilt wurde, kann der Cranger Weihnachtszauber leider nicht stattfinden.“
Veranstalter hatte ein Konzept für eine coronakonforme Durchführung erarbeitet
Küchenmeister steht vor zwei gravierenden Problemen: Die Inzidenzzahl in Herne liegt seit inzwischen zehn Tagen über dem kritischen Wert von 50, und seit rund einer Woche um die 100 und meistens darüber. Der Wert müsste also bis zum 19. November deutlich sinken, denn dann soll der Weihnachtszauber starten. Und eine Halbierung der Besucherzahlen könnte die Durchführung der Veranstaltung unwirtschaftlich machen.
Dabei hatte Sebastian Küchenmeister ein umfangreiches Konzept erstellt, mit dem er auf die Coronakrise reagierte: So wird die Fläche eingezäunt, damit der Weihnachtszauber als mobiler Themenpark stattfinden kann. Die Veranstaltungsfläche soll deutlich größer werden und bis zum westlichen Ende des Platzes reichen. Der Eingang wird rund 80 Meter nach Westen verschoben. Der Grund für diese Verschiebung: Der Veranstalter schafft so eine etwa 3500 Quadratmeter große Fläche, die als Wartebereich genutzt werden soll, damit der Abstand von 1,50 Meter eingehalten werden kann.
4915 Besucher dürften gleichzeitig in den Themenpark - bei Inzidenzwert unter 35
Küchenmeister und sein Team hatten ausgerechnet, dass sich genau 4915 Besucher gleichzeitig im Themenpark aufhalten dürfen. Das ergibt sich aus der Gesamtquadratmeterzahl des Platzes und der Vorgabe, dass jede Person sieben Quadratmeter Raum haben muss. Um die Veranstaltung coronakonform zu machen, ist geplant, die Geschäfte auseinander zu ziehen.
„Wir halten alle Richtlinien ein“, hatte Küchenmeister Ende September im Gespräch mit der WAZ gesagt. Damals hatte er fest mit einem positiven Bescheid der Stadt gerechnet. Aber zu jenem Zeitpunkt lag die Zahl der Infizierten in Herne - und im gesamten Ruhrgebiet - auf deutlich niedrigerem Niveau. Damals hatte Küchenmeister auch die Botschaft, dass es auf dem Gelände keine Maskenpflicht geben werde, denn die Gänge seien wie eine Fußgängerzone zu bewerten. Inzwischen haben erste Städte auf bestimmten Straßen Maskenpflicht angeordnet...
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Die Stadt Herne wollte auf Anfrage der WAZ die von Küchenmeister genannten Auflagen noch nicht bestätigen: „Zum jetzigen Zeitpunkt kann die Stadt Herne über Genehmigungen oder Versagungen keine Aussagen treffen, da die Anträge von Herrn Küchenmeister noch geprüft werden. Auch die Frage möglicher Auflagen kann derzeit nicht beantwortet werden.“
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