Herne/Bochum. Satte Gewinne durch manipulierte Kilometerstände: Ein Betrüger soll Gebrauchtwagenkunden in Herne gelinkt haben. Nun steht er vor Gericht.

Ein mutmaßlicher Tacho-Betrüger soll in Herne und Umgebung in Serie Gebrauchtwagenkunden geprellt haben. Seit Dienstag steht er in Bochum vor Gericht.

Es geht um 21 illegale An- und Verkäufe

Heimliche Ölspritzer, manipulierte Kilometerstände, satte Gewinne: Nach einer Serie von betrügerischen Autoverkäufen in Herne und Umgebung muss sich seit Dienstag mit einem 36 Jahre alten Mann aus Rumänien ein weiteres mutmaßliches Mitglied einer dreisten „Tacho-Bande“ vor dem Bochumer Landgericht verantworten.

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In dem Prozess vor der 6. Strafkammer geht es um 21 illegale An- und Verkäufe von Pkw der Marken Audi, BMW, VW und Mercedes. Opfer waren laut Anklage fast ausnahmslos private Verkäufer oder Gebrauchtwagenkunden aus Herne und Essen.

Um bis zu 400.000 Kilometer nach unten korrigiert

Zwischen 2017 und 2018 soll der Angeklagte gemeinsam mit mindestens elf Komplizen stets die Kilometerstände kurz zuvor angekaufter Gebrauchtwagen um bis zu 400.000 Kilometer nach unten korrigiert haben, um sie später teurer verkaufen zu können. Fast alle Käufer sollen zudem mit täuschend echt nachgemachten Serviceheften geblendet worden sein. Um bereits den Ankaufspreis eines Pkw drücken zu können, soll die Bande ab und an in einem unbeobachteten Moment Öl in den Kühlkreislauf eingespritzt haben, um einen Mangel zu simulieren.

Drei Bandenmitglieder, darunter ein 21-Jähriger aus Crange, sind bereits Ende 2019 in Bochum zu Haftstrafen von bis zu dreieinhalb Jahren verurteilt worden. Der nun Angeklagte war im Mai im Rahmen einer „Corona-Einreisekontrolle“ an der bayerisch-österreichischen Grenze festgenommen worden. Urteil: wohl frühestens am 5. November.

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