Herne. Am Donnerstag werden Beschäftigte der Herner Stadtverwaltung an vier Orten streiken. Auch die städtischen Kitas sind betroffen.
Nachdem die Arbeitgeber im öffentlichen Dienst auch in der zweiten von drei vereinbarten Verhandlungsrunden kein Angebot abgegeben haben, wird es bei der Stadtverwaltung Herne am 1. Oktober ganztägig zu ersten Warnstreiks und kleineren Aktionen kommen, teilt die Gewerkschaft Verdi mit.
Dies könne zu starken Einschränkungen bei der Herner Stadtverwaltung führen, heißt es seitens der Stadt. Sollte der Dienstbetrieb aufgrund des Streiks nicht aufrecht erhalten werden können, seien Schließungen von städtischen Dienststellen möglich. Betroffen seien auch alle 19 Kindertageseinrichtungen der Stadt. Da eine Notbetreuung erst bei mehrtägigen Streiks eingerichtet werde, sollten sich Eltern und Erziehungsberechtigte daher darauf einstellen, dass an diesem Tag die Türen geschlossen blieben, teilt die Stadt mit.
Die Stadt Herne bittet die Bürger darum, geplante Behördenbesuche auf andere Tage zu verlegen. Auch bereits vereinbarte Termine könnten von den Einschränkungen betroffen sein. Nicht betroffen sei die Verfügbarkeit der Feuerwehr, da dort im Einsatzdienst nicht streikberechtigte Beamte tätig seien. Auch die Versorgung durch den Rettungsdienst sei sichergestellt.
Letzte Verhandlungsrunde ist für den 22. Oktober geplant
Bernd Dreisbusch, Geschäftsführer des Verdi-Bezirks Mittleres Ruhrgebiet, betont, dass das Verhalten der Arbeitgeber nicht hinnehmbar sei. „Die Beschäftigten, die während der Pandemie den Laden am Laufen gehalten haben und immer noch halten, haben sich über den Applaus gefreut. Doch jetzt muss auch eine angemessene Entgelterhöhung her.“
Pamela Strutz, für den Fachbereich Gemeinden zuständige Gewerkschaftssekretärin in Herne, ergänzt: „Seit Beginn der Corona-Krise halten die Beschäftigten der Stadtverwaltung Herne die öffentlichen Dienstleistungen am Laufen. Für diesen Einsatz erwarten sie zu Recht ein faires Angebot.“
Eine dritte und bisher letzte Verhandlungsrunde sei ab dem 22. Oktober geplant. Betroffen seien laut Verdi von den Verhandlungen beispielsweise Beschäftigte in kommunalen Kliniken, Seniorenzentren und Kindertagesstätten, bei der Müllabfuhr, den Sparkassen, den Städten, Gemeinden und Landkreisen, bei der Agentur für Arbeit und den Jobcentern und vielen anderen Dienststellen und Einrichtungen des Bundes wie den Zoll oder die Rentenversicherung.
In Herne wird an vier Orten gestreikt
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Verdi fordert für die rund 2,3 Millionen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes von Bund und Kommunen unter anderem eine Anhebung der Einkommen um 4,8 Prozent bzw. einen Mindestbetrag von 150 Euro monatlich bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Ausbildungsvergütungen und Praktikantenentgelte sollen um 100 Euro monatlich angehoben werden.
Aufgrund der Pandemie werden die Beschäftigten der Stadtverwaltung an vier Orten streiken: Rathaus Herne; Technisches Rathaus, Langekampstr. 36; WEZ in Wanne, Hauptstr. 241; Zentraler Betriebshof, Meesmannstraße.
Bereits am Dienstag, 29. September, kommt es in Herne zu Warnstreiks von Verdi: Alle Busse und Bahnen von HCR und Bogestra werden an diesem Tag stillstehen.
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