Herne. Die Chirurgie im Marien Hospital Herne will lange Wartezeiten und Anfahrtswege einschränken: Wie die neue virtuelle Sprechstunde funktioniert.

Die Chirurgische Klinik des Marien Hospitals Herne hat eine Video-Sprechstunde eingerichtet: Während Klinikdirektor Prof. Dr. Dirk Bausch im Behandlungszimmer der Klinik sitzt, spricht sein Patient mit ihm im heimischen Wohnzimmer. So blieben Patienten lange Anfahrtswege erspart und es können unnötige Kontakte vermieden werden, bericht die St. Elisabeth-Gruppe, die Trägerin des Marien Hospitals.

Besonders geeignet für onkologische Patienten

„Sollte keine körperliche Untersuchung notwendig sein, können wir Sprechstunden ab sofort auf Wunsch des Patienten problemlos online durchführen. Die meisten Patienten verfügen mittlerweile über die entsprechenden technischen Möglichkeiten, sodass wir ihnen diesen Service gerne anbieten möchten“, erklärt Prof. Bausch.

Von der neuen Art der Kommunikation profitierten beispielsweise onkologische Patienten: „Sie haben ein geschwächtes Immunsystem und können auf diese Weise, insbesondere in Zeiten der Pandemie, unnötige Kontakte vermeiden. Häufig haben diese Patienten auch längere Anfahrtswege. Für Termine wie die Besprechung von Befunden oder Therapieplanungen brauchen sie nun nicht mehr extra anzureisen, wenn sie dies wünschen.“ Auch OP-Nachkontrollen, beispielsweise nach einer Hernien-Operation, könnten Patienten nun von zu Hause erledigen.

Befunde müssen vorab per Mail übermittelt werden

Eine Zweitmeinungs-Sprechstunde via Videochat sei ab sofort ebenfalls möglich. In einigen Fällen sei es für Patienten hilfreich, eine zweite objektive Meinung zu ihrer Diagnose oder Behandlung bei einem weiteren Fachexperten einzuholen. Hierfür stünden Prof. Bausch und sein Team zur Verfügung, so die Klinik. Damit sie sich ein genaues Bild von der aktuellen Lage machen können, müssten sämtliche bisher erhobenen Befunde oder OP-Unterlagen vorab per E-Mail übermittelt werden.Weitere Berichte aus Herne und Wanne-Eickel lesen Sie hier.

Für die Teilnahme an der Video-Sprechstunde werden ein Endgerät mit Bildschirm, Kamera, Mikrofon und Lautsprecher sowie eine Internetverbindung benötigt, etwa ein Smartphone, ein Tablet oder ein Computer. Vor Beginn der Sprechstunde werde dem Patienten dann eine E-Mail oder SMS mit einem Link zugesendet, heißt es. Klickt er auf diesen, könne die virtuelle Sprechstunde beginnen.

Die Terminvergabe erfolgt nach telefonischer Vereinbarung über das Sekretariat der Klinik unter 02323 - 49958 01.