Herne. Der Industriedienstleister Ifürel hat den Grundstein für eine neue Verwaltung gelegt. Das Projekt spiegelt die Entwicklung im Quartier wider.
Das Bauschild kündigt seit Monaten Neues an, die Arbeiten sind längst in vollem Gang. Am Mittwoch wurde offiziell der Grundstein für das neue Verwaltungsgebäude des Herner Industriedienstleistungsunternehmens Ifürel EMSR-Technik gelegt. Der Neubau am Kreisverkehr am Herner Bahnhof spiegelt auch die erstaunliche Entwicklung im gesamten Quartier wider.
Die ersten Überlegungen, den Verwaltungssitz - er befindet sich noch in einem Altbau an der Bahnhofstraße 126 - zu erneuern, stammen aus dem Jahr 2012, erzählte Geschäftsführer Henrich Kleyboldt bei der Zeremonie. 2016 kaufte Ifürel das ehemalige Hotel Schmitz, in dem zuletzt der Fachbereich Umwelt untergebracht war. Ursprünglich war geplant, in das renovierte Haus zu ziehen, doch die Bausubstanz entpuppte sich als marode. Deshalb: Abriss und Neubau. Bauherrin ist Kleyboldts Mutter Annette.
Gebäude korrespondiert mit dem Wohnhaus K111
Nach den Plänen der Herner Architekten Wolfgang Stummbillig und Sandra Wessels entsteht ein viergeschossiges Gebäude mit einer klar strukturierten Backsteinfassade, die zwar mit dem fast fertiggestellten Wohnhaus K111 auf der anderen Straßenseite korrespondiert, aber dennoch als eigenständiges Gebäude steht.
Bei der Technik kommen aktuelle Dämmtechnik, Beschattung, Geothermie, Betonkernaktivierung, Frischluft-Lüftung und Photovoltaik zum Einsatz. Neben 21 Kfz-Stellplätzen (teilweise mit Elektroladesäulen) sind zwölf überdachte Fahrradstellplätze vorgesehen.
Den Ifürel-Verwaltungsmitarbeitern sollen nach dem Umzug alle modernen Formen der Arbeitswelt zur Verfügung stehen. Henrich Kleyboldt: „Wir merken, dass sich die Arbeitswelt um uns herum deutlich entwickelt. Wir haben uns aufgemacht, um unsere Organisation und Prozesse mit digitalen Hilfsmitteln effizient zu gestalten.“ Drei Geschosse - mit jeweils 400 Quadratmetern Grundfläche - wird Ifürel selbst nutzen, eins soll vermietet werden.
OB: Das Projekt macht den Aufholprozess in Herne sichtbar
Für Henrich Kleyboldt ist das Projekt ein Bekenntnis für Herne, aber auch für das Ruhrgebiet. Gemeinsam mit seinem Bruder Ludger, Geschäftsführer des nahen NWB-Verlags, ist er bemüht, das Quartier in Bahnhofsnähe aufzuwerten. So ist Ludger Bauherr des K111, darüber hinaus haben die Brüder gemeinsam das ehemalige Pumpen-Müller-Areal gekauft. Das ist als sogenanntes Funkenberg-Quartier im Rennen als Standort der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung.
90-jähriges Bestehen im Jahr 2022
Die Ifürel EMSR-Technik GmbH ist ein Industriedienstleister, der bundesweit Neuanlagen für K unden aus der petrochemischen, Gas- und Healthcare-Industrie plant, baut, wartet und instand hält.
Das Unternehmen hat rund 650 Beschäftigte, von denen die meisten auf den Baustellen arbeiten. Im Verwaltungsneubau sollen bis zu 70 Menschen arbeiten.
Das Unternehmen feiert im Jahr 2022 sein 90-jähriges Bestehen.
Für Oberbürgermeister Frank Dudda machen diese Projekte den Aufholprozess in Herne sichtbar. Und selbst, wenn Herne nicht erfolgreich aus dem Wettbewerb um die Hochschule hervorgehen sollte, werde es im Funkenberg-Quartier eine Entwicklung geben. Hinzu kommt, dass die Baugenehmigung für die Wohnbaupläne auf dem ehemaligen Dorngelände kurz bevor steht, Dudda deutete darüber hinaus an, dass es auch für den restlichen Teil des Dorn-Areals möglicherweise schon bald eine Lösung geben könnte. Und zur weiteren Aufwertung kommt, dass der Herner Bahnhof in absehbarer Zeit renoviert wird.
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