Herne. Vor dem Feuer im Dachstuhl des ehemaligen Kreiskirchenamts in Herne haben Anwohner Jugendliche in der Nähe beobachtet. Sie werden nun gesucht.

Die Einsatzkräfte der Feuerwehr sind am Samstagabend und noch einmal am Sonntagabend nach Herne ausgerückt. Dort brannte der Dachstuhl einer alten Villa. Nun werden Zeugen gesucht: Anwohner hatten im Umfeld vor dem Feuer fünf Jugendliche beobachtet.

Schon von weitem war am Samstagabend zu sehen: Flammen schlugen aus dem Gebäude in Horsthausen. Der Dachstuhl des ehemaligen Kreiskirchenamts stand in Flammen. Am Sonntagabend rückte die Feuerwehr noch einmal aus: Erneut schlugen einige Flammen aus dem Dachstuhl hoch.

Am Montag nun sucht die Kripo Zeugen. Wie die Polizei berichtet, hatten Zeugen beobachtet, wie sich fünf Jugendliche vor dem Ausbruch des Feuers in der Nähe aufhielten. Das Bochumer Kriminalkommissariat 11 bittet unter der Rufnummer 0234/909-4110 oder -4441 (Kriminalwache) um Zeugenhinweise.

Früher Sitz des evangelischen Kreiskirchenamts

Bei dem Gebäude handelt es sich um eine leerstehende Villa an der Albert-Klein-Straße – früher erst Verwaltungssitz der Zeche Friedrich der Große, bis 2007 dann Sitz des evangelischen Kreiskirchenamts.

Die Feuerwehr rückte am Samstagabend zum ehemaligen Kreiskirchenamt aus. Dort brannte der Dachstuhl.
Die Feuerwehr rückte am Samstagabend zum ehemaligen Kreiskirchenamt aus. Dort brannte der Dachstuhl. © Justin Brosch

Aus dem Dachstuhl des denkmalgeschützten Hauses, so meldete die Feuerwehr, schlugen Samstagabend Flammen, als die Einsatzkräfte eintrafen. Die Löscharbeiten, so der Einsatzleiter am Sonntagvormittag zur WAZ, seien nicht einfach gewesen. Die Feuerwehrleute hätten nur eine Drehleiter mit Wasserwerfer einsetzen können, durch das Gebäude seien sie nicht an den Brandherd herangekommen.

Zeitgleich hätten die Einsatzkräfte die Geschosse der alten Villa durchsucht. Sie werde oft von Obdachlosen genutzt, so der Einsatzleiter. Das Haus sei beim Feuer aber leer gewesen. Nachdem die Flammen niedergeschlagen worden seien, seien auch noch Löschmaßnahmen im Gebäude selbst durchgeführt worden. Bis zu zwei Drittel des Dachstuhls seien niedergebrannt, hieß es am Vormittag.

Dort soll ein Altenheim entstehen

Erst am Sonntag in den frühen Morgenstunden seien die Löscharbeiten beendet gewesen. Die Polizei habe das Gebäude versiegelt. Die Polizei suche nun nach der Brandursache. Über 40 Kräfte der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Herne seien zeitgleich im Einsatz gewesen, zusätzliches Personal sei alarmiert worden, um verwaiste Wachen aufzufüllen. Die Luisen- und Roonstraße blieben über Stunden gesperrt.

Das imposante Gebäude, so hieß es Ende vergangenen Jahres, soll abgerissen werden. An selber Stelle soll, unter Einbeziehung der Fassade, ein Altenheim entstehen. Das Gebäude selbst hat eine Schieflage von mehr als einem Meter, eine Sanierung gilt daher als unwirtschaftlich.

Am Sonntagabend meldeten Anwohner dann erneut Flammen im Dachstuhl: Erneut stieg Rauch auf, so ein Feuerwehrsprecher, aber vergleichsweise wenig. Unter dem Dach hatten sich Glutnester gebildet, deshalb öffneten Einsatzkräfte noch einmal Teile des Daches und löschten die Flammen.

Am Tag danach: Die Villa steht noch, der Dachstuhl ist ausgebrannt.
Am Tag danach: Die Villa steht noch, der Dachstuhl ist ausgebrannt. © Foto Funke Services | Klaus Pollkläsener

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