Herne. Wachwechsel bei der Polizei in Wanne-Eickel: Neuer Chef der Wache ist Michael Bloch (55). Warum er nicht ins kalte Wasser geschmissen wird.
Wanne-Eickel hat einen neuen „Polizeichef“: Michael Bloch hat Roland Schwarz als Leiter der Wache auf der Hauptstraße abgelöst.
„Es wurmt mich, dass ich als Schalke-Fan die Wache an einen Dortmund-Fan übergeben muss“, sagt Roland Schwarz schmunzelnd. Er war zwei Jahre lang Leiter der Wache und hat nun die Leitung der Verkehrsinspektion im Polizeipräsidium Bochum übernommen. Dass er als waschechter Wanne-Eickeler „seine“ Wache nun geräumt hat, sei ihm nicht leicht gefallen, bekennt er. Aber der neue Job reize ihn sehr, der Bereich Straßenverkehr liege ihm am Herzen. Schon früher habe er in der Gruppe Verkehrsunfallaufnahme im Polizeipräsidium Bochum gearbeitet.
Zuständig für 60 Beamte in drei Dienstgruppen
Michael Bloch hat seinen Job mitten in der Corona-Pandemie angetreten. Das ist deshalb von Bedeutung, weil das wichtigste Großereignis für die Wache in Wanne-Eickel in diesem Jahr ausfällt: die Cranger Kirmes. In enger Abstimmung mit der Stadt erarbeitet der Inspektionsleiter das Sicherheitskonzept für den Rummel. Aber auch andere Veranstaltungen, bei denen die Polizei bei den Planungen dabei ist, fallen diesmal flach, darunter Kirmesumzug oder Mondnächte. „So wird er nicht ins kalte Wasser geschmissen“, sagt Schwarz über seinen Nachfolger.
Bloch war zuletzt Dienstgruppenleiter in der Wache Herne, davor arbeitete er in der Presse- und dann in der Leitstelle. In der Wache auf der Hauptstraße arbeiten rund 60 Beamte, die in drei Dienstgruppen aufgeteilt sind und 24 Stunden abdecken. Die Dienstgruppenleiter kümmerten sich ums „Tagesgeschäft“, sagt Wachleiter Bloch, er selber nehme administrative Aufgaben wahr. Wie die Begleitung besagter Großveranstaltungen, er führe aber auch Hundertschaften, wenn sie mal benötigt würden, wie zuletzt bei Fußball-Spielen von Schalke II, als sie noch in Wanne-Eickel aufliefen. Ebenso kümmere er sich um „Problemhäuser“, und auch mit der Forensik, die in Wanne-Eickel liegt, sei er im Austausch rund um Sicherheitsfragen.
Wirklich neu sei für ihn allenfalls der Umstand, dass er jetzt keinen Wechseldienst mehr habe, sondern von 7 bis 15 Uhr am Schreibtisch sitze, sagt der 55-jährige Waltroper. „Das ist eine Umstellung“, gibt er zu. Und zwar eine, die ihm (noch) nicht so leicht falle. Früher habe er öfter mal am Vormittag frei gehabt, das falle nun weg.
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