Herne. Die GEW in Herne schlägt Alarm: An den Schulen gebe es wegen Corona „zahlreiche Katastrophen“. Sie fürchtet hohe Infektionszahlen – und Tote.
Die Lehrer-Gewerkschaft GEW in Herne zieht nach dem Schulstart in der vergangenen Woche eine durchweg negative Zwischenbilanz zum Regel-Unterricht in der Corona-Krise. Es gebe an den Schulen „zahlreiche Katastrophen“, heißt es.
Zwar würden die Hygieneregeln an den Schulen in Herne weitgehend eingehalten, heißt es in einer Mitteilung. Allein: Zahlreiche Schüler, vor allem aus den unteren Jahrgängen, seien wegen der Maskenpflicht mit Kreislaufproblemen zusammengebrochen: „Aus vielen Klassen wird berichtet, dass unter den genannten Bedingungen circa die Hälfte der Kinder im Laufe des Tages krank nach Hause entlassen werden musste“, sagt Carsten Piechnik, GEW-Chef in Herne.
Herne: Klassenzimmer seien oft kaum bis gar nicht zu belüften
Die vorgeschriebenen Alltagsmasken verhinderten zudem nicht den Ausstoß von Viren, sondern sie verkürzten nur deren Ausstoß-Weite, so der GEW-Vorsitzende. Setze man bis zu neun Stunden 30 oder mehr Kinder und Jugendliche in einen Raum und stoße ein Virenträger Viren aus, dann verteilten sich die Viren im Raum, wenn die Luft nicht verlässlich herausbefördert werde. Und das sei durchaus der Fall: Klassenzimmer, so berichteten Lehrer, seien oft kaum bis gar nicht zu belüften.
Weiteres Problem: In weiterführenden Schulen „wanderten“ die Lehrer von einer Klasse zur nächsten und unterrichteten dort die nächste Gruppe oder den nächsten Kurs. Auch Schüler, vor allem in der Oberstufe, träfen im Kurssystem immer wieder auf neue Schüler, manchmal sogar auf die einer kooperierenden Schule: „Eine Infektion würde daher vermutlich auch an verschiedene Schulen getragen werden“, so Piechnik. Die „Sicherheit durch Hygienemaßnahmen“, vor allem durch Alltagsmasken, sei deshalb bei genauerer Betrachtung eine Farce. Stimme die Einschätzung der Lehrer-Gewerkschaft, „werden wir dies vermutlich mit hohen Infektionszahlen und am Ende auch mit Menschenleben bezahlen“.
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