Herne. Wird es ein Kopf-an-Kopf-Rennen im Wahlkreis Herne-Ost? Die Ergebnisse früherer Wahlen sprechen dafür. Diese neun Kandidaten treten an.

Der Stadtgarten im Osten und die Bahnhofstraße im Westen begrenzen den Wahlkreis Herne-Ost. Es könnte diesmal spannend werden beim Kampf ums Direktmandat. Bei der Kommunalwahl 2014 siegte die SPD mit 36,3, die CDU kam auf 30,3 Prozent - das war stadtweit der geringste Vorsprung der Sozialdemokraten in allen Wahlkreisen. Bei der Europawahl 2019 lagen SPD (23,6 Prozent), CDU (23,3) und Grüne (21,7) sogar fast gleichauf. Der langjährige SPD-Stadtverordnete Henryk Banski kandidiert nicht mehr. Für ihn will Patrick Steinbach - er ist 2019 über die Liste in den Rat nachgerückt - den Wahlkreis verteidigen. Gegen den 42-Jährigen treten u.a. die CDU-Umweltausschussvorsitzende Barbara Merten und Grünen-Fraktions-Chef Thomas Reinke an.

SPD

Patrick Steinbach (42), verheiratet, sechs Kinder
Beruf: Betriebsrat
Politische Schwerpunkte: Arbeit; Familie, Kinder und Jugend; Mobilität
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: Der kräftige Kern der Stadt, unser Einzelhandelszentrum, muss ökologisch wie ökonomisch weiterentwickelt werden. Grünflächen müssen nicht nur erhalten, sondern ausgebaut werden. Einige Straßenzüge benötigen auch außerhalb von Fördermaßnahmen Hilfe bei der Weiterentwicklung von Wohnumfeldmaßnahmen wie z. B. die Aufwertung rund um den Herner Bahnhof.
Das muss in Herne besser werden: Es ist wichtig, einen sozialen Arbeitsmarkt in Herne zu etablieren und weiterzuentwickeln. Beschäftigung muss finanziert werden, nicht Arbeitslosigkeit.
Kontakt: patricksteinbach@spd-herne-ost.de; www.patrick-steinbach-fuer-herne.de; Facebook: Patrick.Steinbach.Herner.Junge; Instagram: papachelli

Patrick Steinbach
Patrick Steinbach © SPD

CDU

Barbara Merten (62), verheiratet
Beruf: Vertriebsassistentin
Politische Schwerpunkte: Stadtplanung und Umweltschutz
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: In meinem Wahlkreis setze ich mich für eine attraktive Grünwegeverbindung z.B. an der Schaeferstraße und entlang der Vinckestraße ein sowie für die Anlage von sicheren Fuß- und Radwegen, eine Verbesserung des Wohnumfelds und die Umgestaltung des Gutenbergplatzes.
Das muss in Herne besser werden: Zur Schaffung weiterer Grünflächen zugunsten des Umwelt- und Naturschutzes soll das bald freigezogene Gebäude am Stennert abgerissen und somit das Landschaftsschutzgebiet erweitert werden. Weitere Quartierparks in den Ortsteilen sollen als grüne Oasen eingerichtet werden.
Kontakt: barbara.merten@cdu-herne.de

Barbara Merten
Barbara Merten © CDU

Grüne

Thomas Reinke (46), ledig
Beruf: Lehrer
Politische Schwerpunkte: Allrounder mit dem Schwerpunkt „Immobilien und Gebäudesanierung“
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: Die Bäume und Grünflächen müssten besser gepflegt und ausgeweitet werden – das ist am Stadtgarten leider nicht passiert.
Das muss in Herne besser werden: Wir brauchen endlich eine richtige Verkehrswende und echte Fahrradwege – nicht nur ein paar weiße Alibistriche auf der Fahrbahn.
Kontakt: Thomas.Reinke@gruene-herne.de

Thomas Reinke
Thomas Reinke © Grüne

Linke

Henrik Teerstegen (30), verheiratet, ein Kind
Beruf: Grafikdesigner
Politische Schwerpunkte: Kultur, Antifaschismus
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: Strenge Reglementierung der Firma Silex, um PCB-Belastung für die Bevölkerung gegen Null zu fahren. Mehr interkulturelle Kulturangebote im Wahlbezirk.
Das muss in Herne besser werden: Kulturförderung muss groß geschrieben werden. Keine Handbreit für Faschist*innen und Rassist*innen.
Kontakt: vorstand@die-linke-in-herne.de

Henrik Teerstegen
Henrik Teerstegen © Linke

FDP

Gundula Kappen (55), verheiratet, drei Söhne
Beruf: selbstständige Architektin, Dipl.-Ingenieurin
Politische Schwerpunkte: Stadtplanung und -entwicklung, Sicherheit, Bildung,
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: Es muss sauberer und sicherer werden; in den Abendstunden muss es jedem Bürger möglich sein, sich angstfrei im Wahlkreis zu bewegen. Straßen und Plätze werden neu gestaltet und müssen dann auch gepflegt werden. Derzeit kann man z.B. dem Neumarkt beim Verwahrlosen zusehen. Der Stadtpark sieht nach einem Wochenende wie eine Müllkippe aus.
Das muss in Herne besser werden: Was für den Wahlkreis gilt, gilt auch für die ganze Stadt. Darüber hinaus sollten die attraktiven Seiten der Stadt besser vermarktet und genutzt werden.

Gundula Kappen
Gundula Kappen © FDP

AfD

Uwe Wiorek (56)
Beruf: Chemiebranche
Politischer Schwerpunkt: Demokratische Grundhaltung einfordern
Das muss in Herne besser werden: Sämtliche Personen, die eine öffentliche Förderung von soziokulturellen Projekten beantragen, müssen sich bei Antrag schriftlich verpflichten, nicht mit Vereinen und Gruppierungen zusammenzuarbeiten, wenn deren Haltung und Handlungen verfassungsfeindliche Züge aufweisen.
Kontakt: kreis-herne@afd.nrw

Unabhängige Bürger

Rainer Gransitzki (62) verheiratet
Beruf: Rentner
Politischer Schwerpunkt: Ordnung und Sauberkeit
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: Die Sauberkeit lässt zu wünschen übrig. Hier sollten alle mitmachen, das zu ändern.
Das muss in Herne besser werden: Ich wünsche mir eine Stadtpolizei aus Reihen des Ordnungsamtes.

Rainer Gransitzki
Rainer Gransitzki © UB

Wählergemeinschaft Wanne-Herne

Gabriele Bitzer
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: mehr Altenbegegnungsstätten, Sauberkeit im Bezirk
Das muss in Herne besser werden: Soziales: Ich fordere von den im Wahlkreis gewählten BTA, dass sie sich für ein BGE einsetzen. Infolge spart die Stadt die Aufwendungen für die KdU. Keine Prestigeobjekte, die die Frischluftzufuhr für die Innenstädte und diese aufheizen. Stattdessen bezahlbarer Mehrgenerationen-Wohnungsbau mit Begegnungsstätten.

Außerdem tritt an: Tobias Schüler (Piraten). Fehlende Angaben und Fotos sind darauf zurückzuführen, dass die Parteien der WAZ diese nicht übermittelt haben.

WAZ-Serie zur Kommunalwahl

Am 13. September findet die Kommunalwahl statt. In einer Serie stellt die WAZ-Redaktion die Kandidatinnen und Kandidaten aller 27 Herner Wahlkreise für den Rat vor. Dazu haben wir allen Parteien einen Fragebogen vorgelegt.

Mit ihrer Stimme im Direktwahlkreis bestimmen die Wählerinnen und Wähler nicht nur, wer ihre Interessen im Rat vertreten soll, sondern auch die Verteilung der insgesamt 54 Ratsmandate.

Auf die Wahl des Oberbürgermeisters, der Bezirksvertretungen und des Integrationsrates kommt die WAZ gesondert zurück.