Herne. Die Schulen in Herne werden in der Corona-Krise mit Laptops ausgestattet. Darum üben die Linken in Herne Kritik an dem Vorhaben.
In Herne sollen in der Corona-Krise in Kürze 868 Laptops an die Herner Schulen geschickt werden. Der Rat hatte vor den Sommerferien den Weg für den Kauf der Geräte freigemacht.
In Herne gebe es insgesamt 18.000 Schüler, davon seien 8000 von Hartz IV-Bezügen abhängig. Da sei die Zahl von 868 Laptops „ein Tropfen auf dem heißen Stein“, kritisieren die Linken. „Wer da von einem Corona-Hilfspaket spricht und suggeriert, dass nun alle Kinder und Jugendlichen, die noch keinen PC, Laptop oder Tablet besitzen, am digitalen Lernen teilnehmen können, der macht eine Mogelpackung auf“, sagt Veronika Buszewski, Fraktionsvorsitzende der Linken im Herner Rat.
Herner Linke: Schulen müssen den Mangel verwalten
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Wie die WAZ berichtete, sollen die Laptops nach einem bestimmten Schlüssel den Schulen zugeteilt werden, die Schulen sollen laut Stadt selbst dürfen entscheiden, wie sie diese einsetzen und ausgeben. „Wie soll nun die einzelne Schule mit einigen hundert Schülerinnen und Schüler entscheiden, was sie mit 20 bis 30 Laptops macht, wenn der Bedarf ein Vielfaches ist?“, fragt Linke-OB-Kandidat Daniel Kleibömer. Die Schulen seien „einmal mehr dazu verdammt, den Mangel zu verwalten und dazu auch noch ein nettes Gesicht zu machen“.
Laut Linken gibt es zudem Gerichtsentscheidungen, die festlegten, dass Leistungsbezieher in der Pandemie nach dem SGB II einen Anspruch auf digitale Endgeräte hätten, der von den Jobcentern auf Zuschussbasis zu erbringen sei. Das Jobcenter, heißt es, habe diese Informationen nicht weitergegeben. Ergebnis: „Hier wird noch einmal der allgemeine Grundsatz deutlich: In Zeiten von Krisen haben immer die am meisten zu leiden, denen es sowieso am schlechtesten geht.“