Herne. Der Cranger Weihnachtszauber in Herne soll auch in der Corona-Pandemie durchgeführt werden – und zwar als Freizeitpark. Das ist geplant.
Der Cranger Weihnachtszauber in Herne soll in diesem Jahr als „Freizeitpark“ durchgeführt werden. So versucht der Veranstalter, die Winterwunderwelt mitten in der Corona-Pandemie zu retten. Hintergrund: Veranstaltungen in dieser Größenordnung sind aktuell verboten, Freizeitparks aber dürfen öffnen.
Nach dem Aus für die Cranger Kirmes im August steht nun auch ein dickes Fragezeichen hinter der dritten Auflage des Cranger Weihnachtszauber, der in diesem Jahr vom 19. November bis 30. Dezember stattfinden soll. Im vergangenen Jahr besuchten rund 200.000 Menschen die „Winterkirmes“ auf dem Cranger Kirmesplatz, in Spitzenzeiten herrschte in den Händler-Gassen dichtes Gedränge. Absehbar ist deshalb: So wie in den vergangenen beiden Jahren darf der Weihnachtszauber in der Corona-Krise nicht stattfinden.
Herne: Besucher sollen am Eingang ein Ticket lösen
Der Veranstalter will deshalb einen „Freizeitpark“ öffnen. Das Gelände, sagt Weihnachtszauber-Sprecher Dominik Hertrich zur WAZ, soll dazu eingezäunt werden, geplant sei nur ein Ein- und ein Ausgang. Am Eingang zur „Winterwunderwelt“ gebe es ein Ticket, und die Besucher müssten sich registrieren, oder sie erledigten das per E-Ticket im Vorfeld online: „So können wir nachvollziehen, wer auf dem Platz ist und wie viele Menschen sich dort aufhalten.“
Man denke darüber nach, die Kosten für das Reservierungssystem umzulegen und einen Eintritt zu berechnen. Falls ein Eintritt erhoben werde, sollen die Kosten „im niedrigen einstelligen Bereich“ liegen, kündigt er an. An den Fahrgeschäften müssten die Besucher aber weiterhin wie gehabt bezahlen.
Weniger Menschen und weniger Fahrgeschäfte auf dem Gelände
Mit XL-Weihnachtszauber geliebäugelt
Nach der Absage der Cranger Kirmes Anfang Mai hatte der Veranstalter des Cranger Weihnachtszauber noch mit einem XL-Weihnachtszauber geliebäugelt. Viele Kirmesfans hatten in den sozialen Netzwerken und beim Veranstalter den Wunsch geäußert, dass die „Winterwunderwelt“ vergrößert wird – quasi als Ersatz für die Cranger Kirmes.
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen nun im Hochsommer hat der Veranstalter umgedacht. Nicht größer, sondern kleiner soll der Weihnachtszauber – Stand jetzt – werden. Als „Freizeitpark“ hofft er auf eine Genehmigung der Veranstaltung mitten in der Corona-Krise.
Damit die bekannten Regeln, darunter die Abstandsregel, eingehalten werden könnten, sollen weniger Menschen aufs Gelände, aber auch weniger Fahrgeschäfte und Händler. Nach vorsichtiger Schätzung sollen an einem Tag nur noch 3000 bis 4000 Menschen auf den Kirmesplatz. Zum Vergleich: An den Wochenenden seien zuletzt bis zu 10.000 Menschen an den Kanal gekommen. Außerdem soll die Zahl der Beschicker und Händler von zuletzt 100 um gut die Hälfte reduziert werden, darunter die großen Fahrgeschäfte von rund zehn auf fünf. „So schaffen wir mehr Platz auf dem Gelände, und die Besucher haben mehr Bewegungsfreiheit“, sagt Sprecher Hertrich.
Trotz der geplanten Verkleinerung des Angebots werde es einen „schönen Weihnachtszauber“ geben – und zwar ohne Qualitätsverlust, verspricht er. Unter dem Motto „Mein Weihnachtszauber“ werde es „ein bisschen beschaulicher“ zugehen, aber „sehr harmonisch“ und mit einem weiterhin attraktiven Angebot. Der Fokus soll dabei noch stärker auf Familien liegen. So soll es auch in diesem Jahr einen Märchen- und einen Lichterwald geben, ebenso das Showprogramm. Welche Fahrgeschäfte kommen und welche Händler, das sei noch nicht klar. Im September, kündigt Hertrich an, sollen die Planungen grob stehen.
Auch interessant
Mit der Stadt sei der Veranstalter in ständigem Kontakt über seine Planungen, so der Sprecher. Unter den aktuellen Begebenheiten rechnet er mit einer Genehmigung der Pläne. Die Stadt hält sich noch bedeckt: „Aufgrund des derzeitigen Verbotes von Großveranstaltungen bis zum 31.10.2020 ist zurzeit noch keine abschließende Entscheidung getroffen“, sagt Stadtsprecher Christoph Hüsken. Die Stadtverwaltung stehe aber im Austausch mit dem Veranstalter und werde „mögliche Lösungsansätze“ mit ihm besprechen.