Herne. Martin Kortmann war in Herne Bezirksbürgermeister in Wanne und ist es in Eickel. Nun will er für Wanne-Süd in den Rat. Das sind die Konkurrenten.
Wanne-Süd heißt Wanne-Süd, liegt aber im Bezirk Eickel. Nicht die einzige Besonderheit in diesem Direktwahlkreis, zu dem unter anderem das Gymnasium Eickel, das alte Hallenbad und das Amtsgericht Wanne-Eickel liegen. Nach dem Rückzug des dreimal in Folge siegreichen Sozialdemokraten Gerhard Wippich - zuletzt mit 44,3 Prozent - will nun Bezirksbürgermeister Martin Kortmann für die SPD in den Rat einziehen. Eine Konkurrentin ist Marlies Reinke (Grüne), seine Stellvertreterin im Bezirk. Inhaltlich geht es den Kandidaten unter anderem um Nahverkehr, Bildung, Begegnung und Hilfen für Obdachlose. Aufhorchen lässt das Ziel von Martin Kortmann, den Takt der Straßenbahnlinie 306/316 ausbauen zu wollen - hat doch die aktuelle SPD-Fraktion im Rat für die Taktverschlechterung gestimmt. loc
SPD
Martin Kortmann (59), verheiratet, zwei Kinder
Beruf: Bundesbeamter
Politische Schwerpunkte: Soziales, Planung
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: die Reduzierung der Gefährdung durch „Elterntaxis“ am Gymnasium Eickel. Die Stärkung des Nahverkehrs. Die Taktfrequenz der Linie 306/316 soll ausgebaut werden.
Das muss in Herne besser werden: Noch bessere Vernetzung mit den Nachbarstädten. Ausbau von ÖPNV und Radwegen.
Kontakt: martin@martinkortmann.de, Facebook: martin.kortmann.31
CDU
Rafael Krämer (35)
Beruf: Marketing Manager
Politische Schwerpunkte: Wirtschafts- und Verkehrspolitik
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: bedarfsgerechte digitale Bildung und Betreuung insbesondere von Kindern und Senioren
Das muss in Herne besser werden: eine Gründerszene - von Hightech und Handwerk
Kontakt: rafael.kramer@cdu-herne.de
Grüne
Marlies Reinke (74), verpartnert
Beruf: Rentnerin, vorher Diplom-Sozialpädagogin
Politische Schwerpunkte: Altersdiskriminierung und Feminismus
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: Ich möchte in Wanne-Süd eine zentrale Begegnungsstätte für Jung und Alt einrichten!
Das muss in Herne besser werden: Gewalt gegen Frauen und Kinder wird zu selten thematisiert, wir brauchen da dringend mehr Aufmerksamkeit!
Kontakt: Marlies.Reinke@gruene-herne.de
Linke
Christian Janßen (60)
Beruf: Schaustellermitarbeiter
Politische Schwerpunkte: Drogenpolitik, Obdachlosenarbeit
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: Schaffung von Rückzugsräumen für Obdachlose, „Street-Art“-Zentrum im altem Hallenbad
Das muss in Herne besser werden: keine Ausgrenzung von Menschen, die irgendwie nicht ins Stadtbild passen
Kontakt: vorstand@die-linke-herne.de
FDP
Ralf Nissen (57), verheiratet, ein Kind
Beruf: Staatlich geprüfter Techniker Fachrichtung Medizintechnik, Manager in der medizinischen Diagnostik Industrie
Politische Schwerpunkte: Stadtentwicklung, Wirtschaft
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: Die Stadt muss sauberer werden; es müssen besonders Lösungen für die Verunreinigungen an Glascontainern gefunden werden.
Das muss in Herne besser werden: Kommunale Einrichtungen mehr digitalisieren, Arbeitsplätze schaffen, flexibles entgeltfreies Parken in der gesamten Stadt.
Wählergemeinschaft Wanne-Herne
Anneliese Wißner
Politischer Schwerpunkt: Sport
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: Anwohnerparkplätze
AfD
Bianca Wichmann (60)
Beruf: Rentnerin
Politischer Schwerpunkt: Soziales
Das muss in Herne besser werden: Dass eine Hundesteuer zweckentfremdet werden darf, ist nicht hinnehmbar. Für viele ältere Menschen ist ein Hund der einzige Kontakt, den sich aber immer weniger leisten können.
Unabhängige Bürger
Bernd Hate (62), verheiratet
Beruf: Betonbauer
Politische Schwerpunkt: Ehrenämter stärken
Das muss sich in meinem Wahlkreis ändern: stärkere Kontrolle der Spielstraße an der Harkortstraße.
Das muss in Herne besser werden: Insgesamt muss Herne sauberer werden.
WAZ-Serie zur Kommunalwahl
Am 13. September findet die Kommunalwahl statt. In einer Serie stellt die WAZ-Redaktion die Kandidatinnen und Kandidaten aller 27 Herner Wahlkreise für den Rat vor. Dazu haben wir allen Parteien einen Fragebogen vorgelegt.
Mit ihrer Stimme im Direktwahlkreis bestimmen die Wählerinnen und Wähler nicht nur, wer ihre Interessen im Rat vertreten soll, sondern auch die Verteilung der insgesamt 54 Ratsmandate.
Auf die Wahl des Oberbürgermeisters, der Bezirksvertretungen und des Integrationsrates kommt die WAZ gesondert zurück.