Herne. Der Herner Mondpalast hat genug von der Zwangspause. „Die Leute wollen lachen“, sagt der Prinzipal und lässt die Komödien neu inszenieren.
Christian Stratmann redet nicht drumherum. „Es war furchtbar“, sagt der Prinzipal des Mondpalastes, deutlich leiser als sonst, über die vergangenen Wochen. Corona hat das Volkstheater von Wanne-Eickel gebeutelt, doch am Samstag, 5. September, soll es dort wieder los gehen mit den Komödien. „Wir machen das jetzt“, sagt Stratmann fast trotzig. „Die Leute haben ein Recht, sich gut zu unterhalten.“
Corona-Regeln werden befolgt
Die Schutzmaßnahmen seien bekannt und würden eingehalten, strenger sogar als erforderlich. Bis zu 300 Gäste dürfe der Mondpalast begrüßen, doch man gehe nicht bis an die Grenze. Mit Hilfe des elektronischen Buchungssystems werde für Abstand gesorgt, so dass um die 200 Besucher Platz fänden. Jede zweite Reihe bleibe unbesetzt, ebenso je zwei Plätze links und rechts von Paaren oder Gruppen. Vom wirtschaftlichen Aspekt lohne sich das nicht, doch „schlimmer als jetzt kann es nicht werden“, demonstriert der Theater-Chef Zuversicht. Das Publikum jedenfalls fiebere dem Neustart entgegen, sagt Stratmann, der die Gäste mit Visier an der Tür begrüßen will.
Auch die Schauspieler seien „wild darauf zu arbeiten“, versichert Regisseur und Intendant Thomas Rech. Vor ihm liegt noch ein Stück Arbeit: Er muss die Stücke aus dem Repertoire coronagerecht neu inszenieren, „so dass alle zehn Schauspieler ein gutes Gefühl haben“. Leicht werde das nicht, denn „Theater hat mit Nähe zu tun“. Doch Rech ist zuversichtlich, vergnügliche Lösungen zu finden, was den gelegentlichen Einbau von Masken nicht ausschließe.
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Komödien werden neu inszeniert
Mit dem jüngsten Stück „Das Schweigen der Frösche“ beginnt am 5. September die neue Spielzeit. Die Komödie wird am 25. September abgelöst von „Das Phantom vom Oppa“. Es folgen an den Wochenenden darauf bis Ende November „Auf der Wilden Rita“, „Ronaldo & Julia“, „Flurwoche“ und „Herr Pastor und Frau Teufel“.
Eine neue Komödie wird es erst einmal nicht geben, zumindest nicht aus der Feder von Hausautor Sigi Domke. Ein Stück über Corona? „Nee“, sagt er ernst, „damit ist zuviel Leid und Chaos verbunden.“ Er habe angefangen, etwas zu schreiben, aber dann festgestellt: Den Abstand einzuhalten, sei gerade bei Komödien „dramaturgisch schwierig“.
Deshalb die Entscheidung fürs Repertoire. Mit einem Intermezzo am zweiten Tag: Die Schauspielerin Andrea Sawatzki liest am 6. September, 11.30 Uhr, aus „Der Reisende“ von Ulrich Alexander Boschwitz und diskutiert anschließend mit der Ex-Ministerin und NRW-Antisemitismus-Beauftragten Sabine Leutheusser-Schnarrenberger.
Karten online und am Telefon: 02325 588999. http://Hier_gibt_es_mehr_Artikel_aus_Herne_und_Wanne-Eickel{esc#225921329}[teaser]