Herne. Kein Ersatz für die Cranger Kirmes – doch Partystimmung kommt schnell auf: Beim ‘Piel op zum Südpool’ feiern 140 Gäste bei 30 Grad.
„Halloooooo Crange“, begrüßt Frank Lindner am Samstagabend bei 30 Grad die 140 Gäste bei ‘Piel op zum Südpool’ auf der Bergstraße. „Heute wäre der Start der Kirmes und wir tun alles, damit ihr heute ein bisschen Crange-Feeling bekommt!“ Die Fahrgeschäfte fehlten zwar, so der Sänger scherzend, „aber mit ein paar Bierchen dreht sich dann auch alles!“
Die Veranstaltung der Sommer Open-Air-Reihe, bei der Lindner, Jürgen Sartorius und Alexandra Michaela in Herne-Süd auftreten, könne keinesfalls Ersatz für die Kirmes sein, meint Gast Nicole Lippmeyer, die fünf Freundinnen mitgebracht hat. „Aber es ist eben etwas Eigenes.“
Live-Übertragung im WDR
Veranstalter Norbert Menzel freut sich neben der guten Resonanz, „ab 100 verkauften Karten sind wir zufrieden“, auch über das Interesse des WDR, der Teile der Show live in die „Aktuelle Stunde“ überträgt. „Das ist schon eine Bestätigung für uns – echt affengeil!“
Die Entscheidung für exakt diese drei Künstler sei übrigens sehr schnell gefallen, alle drei seien Voll-Profis, ein Garant für gute Stimmung, meint Menzel. „Aber Alexandra ist die Bekloppteste von uns“, ergänzt Sänger Jürgen Sartoris lachend.
Für die Live-Sendung des WDR treten die Künstler um 19.30 Uhr, eine halbe Stunde vor offiziellem Beginn, mit einem Lied auf – etwa vierzig Gäste sind da bereits auf ihren Plätzen und freuen sich über die kurze Kostprobe. „Nach dem ganzen Corona-Mist endlich wieder rauszugehen, tut einfach so gut“, sagt Gast Saskia Schmidt aus Recklinghausen.
Künstler begrüßen Gäste persönlich durch Plastik-Wand
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Danach gehen die Künstler von Tisch zu Tisch und begrüßen die Gäste persönlich, allen voran Sängerin Alexandra Michaela. Sie hat dafür extra eine Plastik-Wand dabei, um den Gästen näher kommen zu können, Bussi und Umarmung aufs Plastik inklusive: „Ich bin kein Hampelmännchen, das im TV rumhüppelt, mich macht die Nähe zu den Leuten glücklich“, sagt die Sängerin. Ein Paar sei extra aus Düsseldorf angereist, um ihren Auftritt zu erleben, erzählt sie weiter.
Auch Gast Bernd Rossmanek, der aus Gelsenkirchen gekommen ist, ist begeistert: „Alexandra ist eine einzigartige Rampensau!“ Und tatsächlich: Als sie das dritte Lied am Samstagabend singt, ‘Ich liebe das Leben’ von Vicky Leandros, kommt Partystimmung auf, immer mehr Gäste singen den Refrain mit und tanzen – exakt dafür hat der Veranstalter Bereiche mit Stehtischen und sogenannten Tanzteppichen vorbereitet, „selbstverständlich mit ausreichend Abstand zueinander“, betont er. Seit Beginn der Veranstaltungsreihe habe es vereinzelte, unbegründete Beschwerden gegeben, so Menzel. „Das wurde jeweils geprüft, aber natürlich ist hier alles corona-konform.“
Neue Regelung zum rauchen
Vom Badbetreiber aus dürfe seit Samstag aus Brandschutzgründen nur noch an den Tischtennisplatten geraucht werden, berichtet Menzel über eine Neuerung am Südpool. „Das ist schon ein bisschen doof, aber keine Katastrophe“, findet Gast Lisa Becker. Die Party habe sie von Anfang an nicht als Ersatz für die Kirmes gesehen, sondern sei ohne Erwartungen mit ihren Freunden hergefahren. „Kirmesfeeling kommt jetzt nicht unbedingt auf, da fehlt das ganze Geblinke, die Lichter.“ Aber ohne solche Erwartungen könne sie die Party richtig genießen. „Jetzt wird getanzt“, sagt ihre Begleitung Grazyna Rücker und zieht sie von den Tischtennisplatten zurück zu ihrer Tanz-Parzelle.
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