Herne. Das Verfahren gegen einen Herner Priester, der Minderjährige missbraucht haben soll, ist eingestellt worden. Das ist der Grund.
Im Mai 2019 hatte die Staatsanwaltschaft Bochum Ermittlungen wegen Missbrauchsvorwürfen gegen zwei Priester aus Wanne-Eickel aufgenommen. Es handelte sich um Fälle aus den Jahren 1955 und 1995. Der aus 1955 wurde bereits kurz nach Beginn der Ermittlungen eingestellt. Der zweite ist nun auch von der Staatsanwaltschaft Bochum zu den Akten gelegt worden.
Es seien mehrere ehemalige Kommunionkinder vernommen worden, teilt die Staatsanwaltschaft mit. Jedoch sei ein Fall, der sich bestätigt habe, genau wie der Fall von 1955 bereits verjährt. „Deswegen haben wir das Verfahren eingestellt“, so die Staatsanwaltschaft.
Ermittlungen gegen zwei Priester aus Wanne-Eickel
Auch interessant
Zum Hintergrund: Im Erzbistum Paderborn, zu dem auch Herne gehört, seien damals Personalakten von Geistlichen zwischen 1946 und 2015 untersucht worden, 111 Verdachtsfälle auf Missbrauch von Minderjährigen seien dabei entdeckt worden, sagte Bistumssprecher Thomas Throenle im vergangenen Jahr. Ein Großteil der Priester sei bereits verstorben gewesen, in anderen Fällen habe es Strafverfahren gegeben, so dass am Ende elf Fälle für Ermittlungen übrig geblieben seien – zwei davon Priester aus Wanne-Eickel. Im Fall von 1955 hatte es keine Ermittlungen gegen den mittlerweile Hochbetagten geben: Der Fall sei verjährt gewesen, teilte damals Oberstaatsanwalt Paul Jansen mit.