Herne. Nur zwei Prozent tragen keine Maske, acht tragen sie nicht korrekt. Was die HCR über das Busfahren in Herne in Coronazeiten sagt.

MIt der Aktion #BesserWeiter werben seit ein paar Tagen Bus und Bahn in ganz Deutschland um das Vertrauen der Fahrgäste. Denn auch wenn die Nutzer des Öffentlichen Nahverkehrs wieder mehr geworden sind, hat Corona Spuren hinterlassen. Das gilt auch für Herne, wie eine Nachfrage bei der Straßenbahn Herne - Castrop-Rauxel (HCR) bestätigt, die hier die große Mehrzahl der Busse rollen lässt.

Auftakt der Kampagne in Düsseldorf: Bund, Länder, kommunale Spitzenverbände und die öffentlichen Verkehrsunternehmen wollen mit der Kampagne betonen, dass die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs auch in Corona-Zeiten sicher ist.
Auftakt der Kampagne in Düsseldorf: Bund, Länder, kommunale Spitzenverbände und die öffentlichen Verkehrsunternehmen wollen mit der Kampagne betonen, dass die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs auch in Corona-Zeiten sicher ist. © dpa | Fabian Strauch

80 bis 90 Prozent gegenüber dem Vorjahr

Nachdem Busse und Bahnen zeitweise nur noch 20 Prozent ihrer früheren Kunden zählten, hat sich in NRW nach Aussagen des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV), der die Kampagne ins Leben gerufen hat, die Lage etwas entspannt. Etwa 50 bis 60 Prozent der früheren Auslastung würden im Landesschnitt wieder erreicht. Verglichen mit den Sommerferienzeit vor einem Jahr kommt die HCR sogar auf 80 bis 90 Prozent Auslastung. Gleichwohl lägen die Einnahmeausfälle noch bei 7500 Euro am Tag, erklärt der kaufmännische Leiter Reinhard Lüttenberg auf Anfrage. Die HCR werde Mittel aus dem Rettungsschirm beantragen.

Einschränkungen im Fahrplan gibt es kaum. Lüttenberg: „Aktuell wird mit Ausnahme der Nacht-Express-Fahrten in den Nächten Freitag auf Samstag bzw. Samstag auf Sonntag der volle Fahrplan gefahren.“ Geplant ist, ab dem Wochenende 7./8. August den Nachtverkehr teilweise wieder zu fahren.

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Keine Ansteckungsfälle von Fahrgästen bekannt

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Die HCR will in Kürze in die Kampagne einsteigen, erklärt Sprecher Henning Viefhaus. Über die Ausgestaltung werde noch beraten.

Auch die Bogestra, die in Herne u.a. die U-Bahn betreibt, schließe sich #BesserWeiter an, sagt Sprecher Christoph Kollmann. Auch wenn die Fahrgastzahlen sich positiv entwickelten, gelte es doch, das Vertrauen der Kunden zurückzugewinnen.

Zahlen zur momentanen Auslastung der Busse und Bahnen in den Sommerferien nennt Kollmann nicht.

Dass sich ein Fahrgast unterwegs angesteckt hätte, ist dem Unternehmen nicht bekannt. „Bei der HCR gab es bislang einen Ansteckungsfall, der allerdings schon mehrere Monate zurück liegt“, so Lüttenberg. Die Fahrzeuge würden täglich gründlich gereinigt. „An den Endhaltestellen sind unsere Fahrerinnen und Fahrer angehalten die Türen zum Luftaustausch geöffnet zu lassen. Während der Fahrt werde die Luft im Bus kontinuierlich über die Dachluken, Fenster oder die Klimaanlage ausgetauscht. Die Fahrgäste würden zudem über Plakate und Anzeigetafeln auf die geltenden Hygieneregeln hingewiesen.

„Ganz überwiegend stoßen unsere Fahrerinnen und Fahrer auf Verständnis für die geltenden Maßnahmen“, sagt Reinhard Lüttenberg zur Reaktion der Fahrgäste auf die Regeln. Kunden, die auf einen fehlenden Mund-Nasen-Schutz angesprochen würden, setzten in der Regel dann eine Maske auf. Werde der Aufforderung nicht Folge geleistet, werde das Ordnungsamt über die HCR-Leitstelle kontaktiert. Zuständig für Bußgelder ist nämlich nicht das Verkehrsunternehmen sonder die Stadt. Der Bus fährt weiter, bis das Ordnungsamt eintrifft.

Nur zwei Prozent tragen keine Maske

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Grundsätzlich kann die HCR nicht über ihre Kunden klagen: „Rund 98 Prozent unserer Fahrgäste halten sich an die Maskenpflicht“, so Lüttenberg, „davon etwa acht Prozent jedoch nicht vollständig, z.B. so dass die Nase frei bleibt. Etwa zwei Prozent tragen keine Maske.“ Die Stimmung unter den Busfahrer beschreibt er als „aufmerksam, aber unaufgeregt“. Die Fahrerinnen und Fahrer hätten ihr Hauptaugenmerk auf den Straßenverkehr und das sichere Steuern des Busses zu legen.

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Wenn demnächst die Schule wieder beginnt, kommen die Einsatzwagen zum Unterrichtsbeginn und Unterrichtsende dazu. Lüttenberg: „Wir beobachten die Situation auch vor Ort, um im Falle von Überbesetzungen rasch zu reagieren. Wir erwarten naturgemäß einen deutlichen Anstieg der Fahrgastzahlen. Deshalb der Rat, verschiebbare Fahrten zu Zeiten des Haupt-Schülerverkehrs lieber zu vermeiden.

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