Herne. Der Magier und Entertainer Matthias Rauch startet im “Pop-up-Theater unterm Sonnensegel“ an der Neustraße gemächlich und dreht dann voll auf.
„Sie sind hier heute bei der entspannendsten Zaubershow der Welt – denn keiner muss hier auf die Bühne“, begrüßt Matthias Rauch gut gelaunt am Samstagnachmittag das Publikum im Pop-up-Theater unterm Sonnensegel bei seinem Programm „Magie unter Auflagen“.
Rauch startet gemächlich mit einem Karte-Rate-Trick. Ein Gast entscheidet sich für die Karo-Dame – und Überraschung: Genau die zieht der Zauberer und Comedian, der bereits allerhand Preise abgestaubt und sogar 2010 gemeinsam mit Siegfried und Roy in Las Vegas aufgetreten ist, aus einem Umschlag. Danach zeigt er einen Trick mit Seilen: aus mehreren kurzen Seilen wird ein längeres, dann hat er wieder Teilstücke in der Hand und plötzlich ist es wieder zu einem Seil geworden.
Meister der Magie steigert sich minütlich
Verunsichert schauen sich manche Zuschauer an, einer rollt sogar mit den Augen, denn alles in allem sind das nicht gerade neue Tricks – und auch keine, die man von einem Deutschen Meister der Magie erwartet hätte. Höflichen Applaus erhält Rauch trotzdem – und steigert sich danach von Minute zu Minute. So sehr, dass man irgendwann meint, sein zurückhaltender Show-Start sei vielleicht Strategie.
Den ersten großen Wendepunkt markiert der Trick, bei dem er mit einem Tuch (!) tanzt und sogar knutscht – wahnsinnig komisch und verblüffend! Es wird auch viel gelacht, als Rauch einen Zauberauftritt seines Opas parodiert, mit der Zauberformel: „Piff-Paff-Puff“, und: „Ich sollte ja eigentlich heute in Vegas auftreten – für 10.000 Euro – aber ich habe das Geld nicht zusammen bekommen.“
Witzige Zeitlupen-Performance
Der „Ketchup-Flasche-Verschwinde-Trick“, den er den Gästen erklären will, indem er diesen nochmals in Zeitlupe zeigt, ist ein weiteres Highlight. Seine Zeitlupen-Performance ist wirklich witzig und wird nur noch getoppt, als jemand aus dem Publikum aufsteht und in Zeitlupe zur Bühne „rennt“, um die Flasche Ketchup zu klauen.
Zum Finale zeigt Rauch seine bekannte „Lemontree“-Nummer, bei der er seine Fingerfertigkeit unter Beweis stellt: Kugeln verschwinden, tauchen wieder auf und vermehren sich, und aus einer einzelnen Zitrone werden unzählbar viele – mit den Spielkarten-Fächern, die er danach scheinbar aus imaginären schwarzen Löchern in der Luft ergreift, wollen wir hier gar nicht erst anfangen – einfach nur irre! „Sachen verschwinden zu lassen, hat man in der Regel zwar schon mal gesehen, aber seine komödiantische Präsentation und die Schnelligkeit dabei haben es individuell gemacht“, findet auch Gast Heike Herrndorf begeistert.
Mehr Berichte aus Herne und Wanne-Eickel hier