Bochum/Herne. Ein Wanne-Eickeler (31) soll sich mehrfach sexuell an der Tochter seiner Ex-Partnerin vergriffen haben. Jetzt legte er ein Geständnis ab.
Mit einem Geständnis hat am Freitag am Bochumer Landgericht ein Prozess um eine Serie von sexuellen Übergriffen auf ein anfangs fünf Jahre altes Mädchen aus Röhlinghausen begonnen. Der angeklagte Ex-Partner (31) der Kindsmutter gab zum Auftakt vor der 5. Jugendschutzkammer zu: „Das war einfach dumm von mir.“
Mindestens drei sexuelle Übergriffe
Laut Staatsanwaltschaft soll sich der vorbestrafte und hafterfahrene Wanne-Eickeler zwischen Dezember 2016 und August 2018 mindestens dreimal an der Tochter seiner ehemaligen Lebensgefährtin sexuell vergangen haben. Mal soll er der Grundschülerin auf seinem Mobiltelefon ein Video mit pornografischen Handlungen von Mann und Frau „präsentiert“ haben. Mal soll er das Kind angeblich auf eigene Bitte im Intimbereich berührt haben.
Der dritte Anklagevorwurf skizziert eine bizarre Nacktszene: Die Sechsjährige soll im August 2018 nackt auf dem Schoß des ebenfalls splitterfasernackt auf einem Stuhl sitzenden Angeklagten gestanden haben und „mit ihren Händen ein Herz in dem Himmel“ gezeichnet haben. Diesen Augenblick soll der 31-Jährige dazu ausgenutzt haben, das Mädchen für einen kurzen Moment unsittlich zu berühren.
Angeklagtem ist die Tat peinlich
Vor allem um dem heute acht Jahre Mädchen eine belastende Zeugenbefragung vor Gericht zu ersparen, entschloss sich der Angeklagte nach Angaben seines Anwalts, die Vorwürfe (mit minimalen Detailabweichungen) als richtig einzuräumen. „Meinem Mandanten ist das Ganze peinlich und er schämt sich sehr“, sagte Verteidiger Dr. Ingo Benninghoven. „Er weiß auch, dass ihm sowas als erwachsener Mann nicht hätte passieren dürfen.“
Der Angeklagte selbst berichtete anschließend schonungslos nüchtern über die Zustände in der Patchwork-Familie. Mit dem ständigen Nacktsein habe er sowieso „kein Problem“, auch habe das Mädchen offenbar bei stets offener Tür nicht nur einmal lautstarke Liebesnächte aus dem Elternschlafzimmer mitbekommen. „Wir waren da ziemlich kopflos“, räumte der 31-Jährige ein. Um dann im nächsten Moment zu mutmaßen, dass die Sechsjährige möglicherweise irgendwann wohl „eifersüchtig auf ihre Mutter“ gewesen sein könnte und fortan versucht habe, spielerisch mehr Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen.
Urteil im August
Die Anklage lautet auf sexuellen Missbrauch von Kindern beziehungsweise Schutzbefohlenen. Für den Prozess haben die Bochumer Richter noch vier Verhandlungstage bis zum 14. August anberaumt.
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