Herne. Jeden ersten und dritten Samstag im Monat geben Buchexpertinnen aus dem Buchhandel und der Stadtbibliothek einen Buchtipp. Heute: „Der Würfel“

Ein brillanter Roman, der spannend erzählt, wie ein perfekter Algorithmus immer mehr das Leben bestimmt und jedem ein sorgenfreies Leben beschert. Doch der Preis dafür ist hoch.

Künstliche Intelligenz lenkt das Land

In naher Zukunft wird Deutschland von einer künstlichen Intelligenz, genannt „Der Würfel“, gelenkt. Er ermöglicht den Menschen ein sorgenfreies Leben, verteilt allen ein Grundeinkommen und die Kriminalität wird unterbunden. Dafür sammelt er alle Daten der Bewohner - die Totalerfassung. Der 28-jährige Taso wehrt sich gegen dieses System und rebelliert. Er täuscht den Würfel über seine Vorlieben und Gedanken. Hierzu nutzt er seine Spielwürfel und eine Münze und überlässt seine Entscheidungen dem Zufall. Er ist ein „Gaukler“.

Eines Tages bekommt er Besuch von einer jungen Frau namens Dalia. Sie ist aus einer Sekte geflohen und möchte in der schönen neuen Welt des Würfels leben. Taso verliebt sich ins sie und hinterfragt sein Leben als Gaukler, da er sich bis jetzt auch einsam gefühlt hat. Doch der Widerstand braucht seine Hilfe und will ihn rekrutieren. Jetzt steht er vor einer sehr schwierigen Entscheidung: Soll er sich für die Liebe und die Totalerfassung durch den Würfel entscheiden oder für seine Ideale kämpfen?

Bijan Moini: Der Würfel. Atrium Zürich, 2019. 22 Euro. Ausgezeichnet mit dem „Seraph 2020“ als bestes Debüt und nominiert für den Deutschen Science-Fiction-Preis 2020 in der Kategorie „Bester deutschsprachiger Roman“. http://Aktuelle_Nachrichten_aus_Herne_und_Wanne-Eickel{esc#8640855}[teaser]