Herne. Zwei neue Parks für Herne! Das ist toll, legt aber auch ein großes Problem für arme Städte wie Herne offen, meint Lars-Oliver Christoph.

Es ist schon paradox: Da muss Holsterhausen zunächst Jahrzehnte auf einen Park an der Klosterstraße warten - und plötzlich werden für die Bevölkerung sogar zwei Naherholungsflächen geschaffen. Auch wenn das Projekt am Holsterhauser Markt mehrere Nummern kleiner ausfällt als die Anlage an der Klosterstraße, so wird es die Lebensqualität im unmittelbaren Umfeld doch deutlich erhöhen.

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Das Beispiel Holsterhausen zeigt nur zu deutlich, wo für arme Städte wie Herne das Dilemma liegt. Aufgrund der Haushaltslage kann nicht einfach nach Bedarf geplant werden, sondern die Stadt hängt am Tropf von Land, Bund und Europa. Erst wenn sich irgendwo ein Fördertopf auftut - oder wie in Holsterhausen auch mal zwei -, können notwendige und/oder sinnvolle Projekte realisiert werden.

Am Beispiel der Spielplätze wird der Irrsinn dieses Systems deutlich: Während einige Flächen für Kinder wegen des Mini-Etats für Spielgeräte mehr oder weniger vor sich hin rotten, entstehen in Stadtumbaugebieten (oder auch an der Klosterstraße in Holsterhausen) mit viel Geld kleine Spielparadiese. Ohne eine grundlegende Änderung bei der Finanzausstattung strukturschwacher Städte wie Herne und einer damit verbundenen Stärkung der kommunalen Autonomie wird sich daran nichts ändern.