Herne. Das Marien Hospital in Herne ist über fünf Jahre umfassend umgebaut und modernisiert worden. Hier ein Überblick über die Maßnahmen.
Die Umbaumaßnahmen am Marien Hospital in Herne werden jetzt nach fünf Jahren abgeschlossen. 160 Millionen Euro wurden investiert, viele neue Räume sind entstanden und neue Technik wurde angeschafft, so das Krankenhaus.
Mit den Investitionen in neue Räume und Technik am Marien Hospital, dem Universitätsklinikum der Ruhr-Universität Bochum am Hölkeskampring, werde den Patienten eine Versorgung nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen mit modernster Behandlungstechnik angeboten, teilt die St. Elisabeth-Gruppe mit. Sie betreibt das Krankenhaus in Herne-Süd. Zudem seien für die Mitarbeiter der zwölf Lehrstühle des Klinikums optimale Lehr- und Forschungsbedingungen geschaffen worden, von denen auch die Studenten der Ruhr-Uni profitierten.
23.000 Quadratmeter zusätzliche Fläche
160 Millionen Euro seien seit 2014 ins Marien Hospital investiert worden, darin enthalten seien medizinisch-technische Geräte für rund 57 Millionen Euro, sagt Theo Freitag, Geschäftsführer der St. Elisabeth-Gruppe. Das Klinikgebäude sei aufgestockt worden, ein Neubau sei errichtet worden, außerdem habe es weitere Sanierungsarbeiten in allen Klinikbereichen gegeben. „Insgesamt wurde durch die Aufstockung des Gebäudes und den Neubau rund 23.000 Quadratmeter zusätzliche Fläche für die Patientenversorgung geschaffen“, so Freitag.
Der erste Bauabschnitt wurde 2015 fertig gestellt. Dabei seien Hörsäle, in denen Vorlesungen für Studenten sowie Informations- und Fortbildungsveranstaltungen für Ärzte und Patienten stattfinden, gebaut worden. In der ersten Etage des Klinikgebäudes seien zudem neue Räume für die Onkologische Ambulanz errichtet worden, darunter Infusionsräume und Wartebereiche für onkologische Patienten. Mitte 2016 habe sich die Einweihung der zwei aufgestockten Etagen angeschlossen, in denen moderne Stationen mit neuen Patientenzimmern entstanden seien. Im selben Jahr seien die Geriatrische Tagesklinik, die Urologische Klinik und die Abteilung für Neuro-Urologie in den fertiggestellten rückwärtigen Erweiterungsbau gezogen.
Drei neue Kreißsäle mit Entspannungsbad und Entbindungswanne
Schritt für Schritt sei dann bis 2018 der Umbau und die Neugestaltung aller Stationen und Behandlungsräume gekommen, so die Elisabeth-Gruppe weiter. Dazu zählten auch die Räume der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe. Seit 2017 gebe es dort auch drei neue Kreißsäle. Die Ausstattung reiche vom Entspannungsbad bis zur Entbindungswanne.
Die Patientenzimmer aller Stationen seien im Rahmen des Bauprojekts um 6 x 2 Meter vergrößert worden und böten heute ein helles und modernes Ambiente. Die Behandlungsräume aller medizinischer Fachabteilungen seien zudem mit der neuesten Technik ausgestattet worden. Auch die Eingangshalle und die Kapelle des Marien Hospital Herne seien erneuert worden. Rund vier Millionen Euro investierte das Haus nach eigenen Angaben zudem in Umbau und Erweiterung der Intensivstation, mit der die Behandlungskapazitäten um zehn Plätze erhöht worden seien. So stünden nun 38 Plätze zur Verfügung. Auch in neueste Medizintechnik sei dabei investiert worden.
Nicht zuletzt seien die OP-Säle saniert worden: „Die OP-Säle sind als volldigitalisierte OPs mit modernsten Geräten ausgestattet. Insgesamt stehen nun elf OP-Säle für die Behandlung unserer Patienten zur Verfügung, inklusive eines Hybrid-OPs“, sagt Simone Lauer, Mitglied der Geschäftsleitung der Elisabeth-Gruppe. Die Ausstattung der OPs ermögliche auch robotisch-assistierte Operationen verschiedener Fachbereiche. Patienten der Urologie und jetzt auch der Chirurgie profitierten von den zwei OP-Robotern der neuesten Generation. Entstanden seien außerdem drei neue Herzkatheter-Labore, und die Radiologie sei um neue technische Geräte für die Diagnostik mit bildgebenden Verfahren wie einer Gammakamera und einem Spektral-CT erweitert worden.
Vier neue Lehrstühle geschaffen
Die Lehre und Forschung des Universitätsklinikums Marien Hospital habe bei den Umbaumaßnahmen ebenfalls im Fokus gestanden: Durch die neuen Hörsäle und neueste technische Ausstattung in vielen Bereichen sei der Ausbau der Lehre und der Forschung weiter vorangetrieben worden, so der Betreiber St. Elisabeth-Gruppe.
So hätten in Kooperation mit der Ruhr-Universität Bochum vier neue Lehrstühle mit den Fachgebieten Innere Medizin, Geriatrie, Anästhesie und Chirurgie besetzt werden können.
„Die besondere Herausforderung der Sanierungs- und Umbauarbeiten lag darin, dass die gesamten Bauprojekte während des Normalbetriebes durchgeführt und dabei die Einschränkungen des Klinikalltags so gering wie möglich gehalten werden mussten“, sagt Gruppenchef Theo Freitag. Nun liefen nur noch kleinere Projekte, darunter die Sanierung der Endoskopie, die voraussichtlich im Februar 2021 abgeschlossen werde.
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