Herne. Gegen den Wegfall eines beliebten Spazierweges und die Fällung von Bäumen hatte sich im Mai Protest erhoben. Der Widerstand zeigte Wirkung.

Erfolg für Sodinger Bürger und Bezirkspolitiker: Bei der anstehenden Umleitung des Ostbachs spricht nun alles dafür, dass ein beliebter Spazierweg anders als zunächst geplant erhalten bleiben kann. Und auch bei der von der Bezirksvertretung kritisierten Fällung von Bäumen an der Kita Pantringshof zeichnet sich eine Wende ab.

SPD: Planung offenbar nur am Schreibtisch

Spaziergänger, Hundehalter und Jogger hatten im Mai dagegen protestiert, dass die stark genutzte Wegeverbindung von der Industriestraße in den Uhlenbruch der Verlegung des Ostbachs zum Opfer fallen sollte. So hatten es zumindest Stadt und Emschergenossenschaft vorgesehen.

Eine an einem anderen Standort geplante Brücke wurde von den Betroffenen dagegen als wenig sinnvoll erachtet. Und auch die SPD erhob nach einem Ortstermin mit Bürgern den Vorwurf, dass die Planung offenbar am Schreibtisch und ohne Kenntnis der tatsächlichen Nutzung erfolgt sei.

Treffen mit dem Chef der Emschergenossenschaft

Ortstermin: Bezirksbürgermeister Mathias Grunert (links) diskutierte am Dienstag mit Uli Paetzel, Chef der Emschergenossenschaft, über mögliche Brückenstandorte am „neuen“ Ostbach.
Ortstermin: Bezirksbürgermeister Mathias Grunert (links) diskutierte am Dienstag mit Uli Paetzel, Chef der Emschergenossenschaft, über mögliche Brückenstandorte am „neuen“ Ostbach. © OH

Kommando zurück - so lautete nun am Mittwochabend das Signal in der Sitzung der Bezirksvertretung Sodingen in der Akademie Mont-Cenis. Vorausgegangen waren mehrere Gespräche sowie am Dienstag ein Ortstermin von Bezirksbürgermeister Mathias Grunert mit Uli Paetzel, dem Chef der Emschergenossenschaft.

Tenor in der Bezirkssitzung: Die beliebte Wegeverbindung soll bei der Ostbach-Verlegung auf jeden Fall durch eine Brücke gesichert werden. Und möglicherweise wird auch der (vor allem von der Stadtverwaltung gewünschte) ursprüngliche Brücken-Standort in Nähe der Kreuzung Hölkeskampring/Am Trimbuschhof ein Bauwerk zur Querung des Gewässers erhalten.

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Stadtgrün-Mitarbeiterin Gudrun Kaltenborn zeigte sich in der Sitzung offen für diese vom Bezirk einstimmig favorisierte Variante. Und auch die Emschergenossenschaft äußerte sich am Mittwoch auf WAZ-Anfrage „sehr zuversichtlich“, gemeinsam zu „einer sehr guten Lösung für alle“ zu gelangen.

Verwaltung verzichtet auf neue Vorlage

Eine sehr gute Lösung für alle zeichnet sich auch in der Debatte über die Erweiterung der Kita Pantringshof ab. In der Mai-Sitzung hatte die (anders als beim Ostbach) hier entscheidungsbefugte Bezirksvertretung ein Veto gegen den Vorschlag der Stadt eingelegt, dass auf dem weitläufigen Kita-Gelände für die Aufstellung eines Containers drei Bäume gefällt werden.

Nach einem vom Bezirk initiierten Ortstermin Mitte Mai stand die Baumfällung diesmal gar nicht mehr auf der Tagesordnung, obwohl der (Zeit-)Druck zur Schaffung neuer Kita-Plätze sehr groß ist. Heißt: Die Verwaltung hat offenbar einen alternativen Containerstandort gefunden, für den keine geschützten Bäume dran glauben müssten.