Herne. Die Corona-Pandemie hat auch das VHS-Leben lahm gelegt. Nun starten einige Kurse wieder. Wie es in den kommenden Wochen weitergehen soll.

Von heute auf morgen wurden alle Kurse abgesagt, Schüler konnten sich nicht mehr auf ihre Prüfungen vorbereiten, Dozenten nicht mehr unterrichten: Auch die VHS hat sich in den vergangenen Wochen in einem „Ausnahmezustand“ befunden, wie es VHS-Leiterin Heike Bandholz beschreibt. „Für unseren Alltag war der Lockdown einschneidend.“

Durch einige Lockerungen des Landes kommt nun bei der VHS allmählich wieder Leben in die Flure. Vor wenigen Tagen sind die ersten Kurse wieder gestartet – nicht online, sondern vor Ort in den Standorten in Herne und Wanne. „Neun Kurse können wieder stattfinden“, sagt Bandholz. „Alle sind prüfungsrelevant und haben deswegen die Erlaubnis dafür.“ Insgesamt 140 Schülern sei es nun wieder möglich, vor Ort ihre Kurse zu besuchen. Dabei gebe es viele Schutzmaßnahmen zu beachten, erklärt die VHS-Leiterin. Das wichtigste sei, dass genügend Abstand gewährleistet ist. Ein Schüler müsse fünf Quadratmeter Platz haben.

Auch Positives konnte aus der Krise gezogen werden

Doch statt sich nur darüber zu ärgern, was ausfallen musste, sei es ebenso wichtig zu schauen, was man aus der Krise ziehen könne, sagt Bandholz. So sei das Lernen über das Online-Portal der VHS sehr wichtig geworden und werde auch in Zukunft weiter genutzt.

„Viele Online-Kurse wurden gut angenommen“, freut sich auch Sven Becker, der den Bereich Digitalisierung und Berufliche Bildung betreut und sich somit um die Koordination der Online-Kurse und die sogenannte „VHS Cloud“ kümmert. Die Systeme habe es bereits vor dem Lockdown gegeben, „da wurden sie nur noch nicht so intensiv genutzt“, sagt Becker.

Yoga-Kurse finden zurzeit nicht in der VHS statt. Auch die wurden in die „VHS Cloud“ verlegt.
Yoga-Kurse finden zurzeit nicht in der VHS statt. Auch die wurden in die „VHS Cloud“ verlegt. © Unbekannt | VHS


Trotz des Online-Angebots sind viele Kurse ausgefallen, wofür die meisten Kursteilnehmer jedoch Verständnis gezeigt hätten. „Viele wollten sogar ihr Entgelt, das sie ja schon bezahlt hatten, nicht zurück erstattet bekommen“, sagt Bandholz. Für die etwa 200 Dozenten, die an der VHS unterrichten, wurden unterdessen andere Betätigungsfelder gesucht, wie der Unterricht in der Cloud.

Neues Programm: „VHS light“

Dass es nun aber endlich wieder auch im realen Leben losgehen kann, freut auch Elisabeth Schlüter, stellvertretende Leiterin der VHS. Bis zum Ende des Semesters wurde nun ein Plan erarbeitet unter dem Titel „VHS light“. So sollen wenigstens die Veranstaltungen stattfinden können, bei denen es keine Probleme mit dem Abstand gebe. „Unter anderem finden einige Kunstveranstaltungen an der frischen Luft statt“, sagt Schlüter.

So wird etwa am Wochenende vom 5. bis 7. Juni ein Bildhauerei-Workshop angeboten, der im Garten der VHS stattfindet, auch eine Fotoexkursion in den Wildpark Granat in Haltern sei geplant. Aber auch das Online-Angebot werde fortgesetzt. So werden neben Vorträgen ganze Seminare, wie etwa ein Japanisch-Sprachkurs, angeboten.

Wie es im nächsten Semester, also ab Herbst weitergehen wird, sei noch nicht endgültig geklärt. „Wir müssen abwarten, was bis dahin möglich ist“, so Schlüter. Allerdings habe das Team bereits einige Ideen entwickelt, wie es weitergehen könnte, auch wenn noch kein normaler Alltag herrscht. So könnten Räume in anderen Schulen genutzt werden oder auch ein Kurs in zwei Teile gesplittet werden. „Oder man fährt weiterhin zweigleisig“, so Schlüter. „Ein Teil findet vor Ort statt, der andere in unserem Online-Portal.“


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