Herne. Der Mondpalast beendet die Spielpause: „Für uns soll’s wieder Rosen regnen“ heißt es ab 5. Juni. Talk trifft Prinzipalgeburtstag - vor 100 Gästen.

Mitte März fiel im Mondpalast der Vorhang. Die Schauspieler gingen in Kurzarbeit, Prinzipal Christian Stratmann verschickte Grußbotschaften gegen kleines Geld, 48 Videos mit Talks, Lesungen und ganzen Komödien überbrückten die Spielpause. Ein Zustand, den das Wanne-Eickeler Volkstheater am 5. Juni beenden will. „Für uns soll’s wieder Rosen regnen“ haben der Theaterchef und sein Intendant Thomas Rech beschlossen und mit Hausautor Sigi Domke einen coronagerechten Abend entwickelt.

Abstand auf der Bühne ist problematisch

Die Abstandsregelungen im Saal seien gar nicht das Problem, erklärt Thomas Rech. Wo sonst 500 Zuschauer sitzen, werden nun nur 100 platziert, mehr sind momentan nicht zulässig. Nicht einzuhalten seien dagegen die Vorschriften auf der Bühne. Dort tummeln sich im Mondpalast gerne zehn Schauspieler des Ensembles auf einmal. Sechs Meter Abstand seien hier geboten, bei Posaunenspiel sogar zwölf, wirft Rech ein. Keine Chance für die Komödien.

Tickets & Termine

„Für uns soll’s wieder Rosen regnen“ im Mondpalast (Wilhelmstraße 26) dauert 90 Minuten. Premiere ist am Freitag, 5. Juni, 20 Uhr. Vorstellungen danach: 12., 13. 19., 20., 26., 27. Juni, 3. und 4. Juli, jeweils 20 Uhr.

In der Pause ist die Gastronomie im Foyer des Mondpalasts geöffnet.

Die Tickets kosten auf allen Plätzen 17,90 Euro. Wer zusammen reserviert, sitzt auf Wunsch zusammen (maximal vier Personen).

Karten können nur telefonisch gebucht werden: 02325 588 999 (mo-fr 10-19 Uhr, sa 10-14 Uhr)

Im Saal sind ausreichend große Lücken zwischen den belegten Sitzplätzen, jede zweite Reihe ist gesperrt.

Ein neues Format musste her, und das sei nun gefunden, verkündeten die drei Beteiligten am Dienstag der Presse. Angelehnt an den „Prinzipalsplausch“ - Stratmann erzählt in kleiner Runde aus der Geschichte des Theaters und aus seinem Leben - treffen sich demnächst „Late Night, bunter Abend und Prinzipalgeburtstag“, Überraschungen inklusive. Nur soviel ließen die drei gestern heraus: Stückeschreiber Sigi Domke besinnt sich auf seine erste Karriere als Musiker und greift zur Gitarre. „So gerne ich schreibe“, bekennt er: „Mein Herz hängt am Musik machen.“ Stratmann sitzt auf einem Thron und Rech moderiert, zu drei Vierteln improvisiert. Und Gäste gibt es auch noch. Der Rest ist Geheimnis.

Stratmann freut sich auf die Gäste

Christian Stratmann (re.) will endlich wieder seine Gäste begrüßen.
Christian Stratmann (re.) will endlich wieder seine Gäste begrüßen. © FUNKE Foto Services | MATTHIAS GRABEN

„Ein tolles Gefühl, dass wir wieder anfangen“, schwärmt jedenfalls Christian Stratmann. „Ich freue mich, wenn wieder Leute zur Tür reinkommen.“ Anders als sein Bruder Ludger Stratmann sei er selbst ja „nicht so der Mann auf der Bühne“, behauptet der für seine Unterhaltsamkeit bekannte Prinzipal, und gibt gleichzeitig zu: „Wenn ich Resonanz habe, entwickle ich sehr viel Spaß.“ Siehe Untertitel des Abends: „Der Prinzipal unterhält sich (und andere)“.

Geld zu verdienen sei damit keines. „Wenn wir kein Minus machen, sind wir glücklich“, heißt es. Es gehe darum „im Gespräch zu bleiben, mit dem Publikum und miteinander“, sagt Rech, der es dem Theaterchef hoch anrechnet, dass dieser nicht kurz vor seinem 70. Geburtstag den Laden dicht macht. Das kommt für Stratmann nicht in Frage. Zum einen müsse er sein Corona-Sofortgeld zurückzahlen, und das könne gelingen, wenn die nächsten drei Jahre hielten, was 2019 versprach.

Mondpalast hofft auf Lockerungen im September

Zum anderen habe er aber gerade in der Krise gerührt festgestellt, wie sehr das Publikum am Mondpalast hänge. Das hätten die zahlreichen Bitten um eine Videobotschaft zu Geburtstagen, Ostern oder anderen familiären Anlässen gezeigt, für die sich viele wieder mit einer eigenen Botschaft bedankten. „Das drückt so viel Liebe aus“. Auch mit Freundschaftstickets, Spenden und Mails hätten die Fans ihre Treue bewiesen. Den wirtschaftlichen Einbruch verhinderte das alles nicht, ebensowenig wie der „Rote Rosen“-Abend. Stratmann und seine Crew hoffen auf weitere Lockerungen, spätestens im September zum Beginn der neuen Spielzeit.

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