Anlässlich von Masseninfektionen in Schlachthöfen lenkt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) den Blick auf die Arbeitsbedingungen in solchen Betrieben und fordert regelmäßige Kontrollen. „2,29 Euro für ein Pfund Rinderhack: Mit solchen Preisen werben in dieser Woche Supermärkte in Herne - obwohl die Corona-Krise die Herstellung von Fleisch und Wurst eigentlich viel teurer machen müsste“, erklärt Adnan Kandemir, Sekretär der auch für Herne zuständigen NGG-Region Ruhrgebiet.
Die vom Land angekündigten Tests aller Fleisch-Beschäftigten aus Corona seien zu begrüßen. Dies dürfe aber keine einmalige Aktion sein. „Um die Gesundheit der Beschäftigten auch künftig zu schützen, muss die Fleischbranche regelmäßig vom Staat in den Blick genommen werden“, so Kandemir.
Bei den „Ramsch-Angeboten“ sei der Gesundheitsschutz offenbar nicht eingepreit worden - vom Tierwohl ganz zu schweigen. Betroffen seien vor allem Werkvertragsbeschäftigte aus Osteuropa, die häufig in 12-Stunden-Schichten schufteten. Auch bei der Unterbringung gebe es große Missstände. Hier seien vor allem die Gesundheitsämter gefragt.