Herne. Mit einen Livestream haben das LWL-Museum und „Bündnis Herne“ an das Kriegsende erinnert. Programm gibt Einblicke in Herner Geschichte.
Zu einer außergewöhnlichen Gedenkveranstaltung haben das Archäologiemuseum und das „Bündnis Herne“ am Samstag eingeladen. Statt wie geplant die Veranstaltung auf dem Europaplatz vor dem Museum stattfinden zu lassen, übertrugen sie das Event wegen der Corona-Pandemie ins Internet und strahlten die Livesendung via Facebook und Youtube aus.
Dafür haben sich Doreen Mölders, Leiterin des Museums, und das „Bündnis Herne“ ein Programm einfallen lassen, das mit Texten, Filmen und Musik von verschiedenen Gruppen und Vereinen an das Kriegsende vor 75 Jahren erinnern sollte. „Die unsagbare Gewaltgeschichte des zweiten Weltkrieges muss lebendig gehalten werden“, sagt Mölders zu Beginn des Livestreams, der auf Youtube gespeichert wurde und auch im Nachhinein jederzeit angeguckt werden kann.
Die Gedenkveranstaltung ist Teil der „Glänzenden Aktionstage“ von der Gruppe „Die Vielen“, die sich gleich zu Beginn per Video vorstellt. Ziel und gemeinnütziger Zweck des Vereins sei die „Beförderung internationaler Gesinnung sowie der Toleranz auf allen Gebieten der Kultur“.
Polizeigefängnis war ein „Ort des Grauens“
Neben Ausgrabungen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges ist unter anderem auch das ehemalige Polizeigefängnis Thema der Sendung. Die DGB-Geschichtswerkstatt hat dafür ein Video vorbereitet, in dem die Zuschauer durch das ehemalige Gefängnis geführt werden und Norbert Arndt von der Geschichtswerkstatt erklärt, wie es vor allem für Gegner des Nazi-Regimes zu einem „Ort des Grauens“ wurde. Parallel zu den Videos können Zuschauer das gezeigte Geschehen kommentieren. „Mein Respekt gilt der ganzen Geschichtswerkstatt“, schreibt eine Zuschauerin, während die Bilder des Gefängnisses auf dem Bildschirm zu sehen sind.
Das Programm geht weiter: Unter anderem mit einer historischen Stadtführung durch Herne mit dem Historiker Ralf Piorr, einem Gespräch mit Martin Domke, Leiter des Eine Welt Zentrums und der Vorstellung des Buches „10 Regeln für Demokratieretter“ von Jürgen Wiebicke. Nach etwa drei Stunden endet die Sendung mit der Europahymne „Ode an die Freude“.
„Sehr positiv überrascht“ über den einwandfreien Verlauf der Veranstaltung ist Doreen Mölders nach der Sendung. „Der Wechsel zwischen Einspielungen und unseren Live-Auftritten hat auch technisch super funktioniert.“ Auch für die Zukunft, nach der Corona-Zeit, könne sie sich Formate in dieser Form vorstellen. Im Schnitt hatte der Livestream zwischen 80 und 100 Zuschauern.
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