Herne. Herne, sagt OB Frank Dudda, sei in der „verheerendsten Krise der Nachkriegszeit“. Durch ein neues Projekt sollen Menschen nun Jobs finden.
In Herne stehen für die kommenden drei Jahre 3,5 Millionen Euro bereit, um die Lebensbedingungen von 1300 Menschen zu verbessern. Oberbürgermeister Frank Dudda spricht von einem „ganz großen Schluck aus der Pulle“. Mehr noch: In der Corona-Krise sei das „ein kraftvolles Signal für den Wiederaufbau“.
Herne, sagte OB Dudda bei der Präsentation des Projekts, befinde sich in der „verheerendsten Krise der Nachkriegszeit“. Viele Menschen seien durch die Corona-Krise in schwierige Lebenssituationen geraten, beispielsweise in Kurzarbeit. Ihnen könne ab sofort durch die Finanzspritze des Bundes und des Europäischen Sozialfonds geholfen werden. Konkret gehört Herne demnach zu 39 Kommunen, die gefördert werden, um Beratungsangebote für Familien und Einzelpersonen zu schaffen, um ihre Lebenssituation zu verbessern. Möglich machen sollen das zwei Projekte: „G.U.T“ und „BQB-Süd“.
Berufliche Perspektiven entwickeln, finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen
„G.U.T.“ („Gemeinsam.Unterstützend.Tätig“) wird getragen von der Gemeinnützigen Beschäftigungsgesellschaft Herne sowie dem Caritasverband. Das Projekt richtet sich laut Initiatoren an Familien und Alleinerziehende, die Leistungen des Jobcenters erhalten, sowie an Eltern, die einen Kinderzuschlag bekommen oder behindert sind. Fachkräfte, darunter Jobcoaches, wollten unter anderem Hilfen im Familienalltag geben, berufliche Perspektiven entwickeln oder finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten aufzeigen.
„BQB-Süd“ („Beschäftigung, Qualifizierung, Begegnung“) wird getragen von Stadt, Gemeinnütziger Beschäftigungsgesellschaft Herne und DRK. Zielgruppe seien Arbeitslose und Langzeitarbeitslose ab 27 Jahren aus Wanne-Süd oder benachbarten Stadtteilen. Hauptziel sei die Vermittlung der Menschen in Arbeit, aber auch ihre Qualifizierung. Dazu sei an der Hauptstraße 166 auch ein Stadtteiltreff eingerichtet worden.
Die Träger wollten nicht nur eng miteinander zusammenarbeiten, sondern auch engen Kontakt mit Externen halten, darunter etwa dem Jobcenter, sagten die Verantwortlichen am Donnerstag bei der Vorstellung im Sud- und Treberhaus in Eickel. Insgesamt kümmerten sich zwölf Mitarbeiter um die Menschen. Das Besondere: Sie kümmerten sich nicht nur vom Schreibtisch aus um die Menschen, sondern könnten auch, wenn gewünscht, direkt in die Familien gehen. Oberbürgermeister Dudda hofft, dass mit Hilfe dieses Projekts letztlich auch die feste Hartz-IV-Struktur, die Herne habe, durchbrochen werden könne.
Kontakt: Telefon 02323/169-167 (G.U.T., Mo-Fr 9-15 Uhr) und 02325/969-1570 (BQB-Süd, Mo-Fr 8-16 Uhr).