Herne. Solange der Mondpalast nicht öffnen darf, meldet sich das Theater online. So erzählt Schauspieler Martin Zaik im Talk, warum er pausieren musste.
Was als Experiment begann, wurde zum Erfolg: Mehr als 6.000 Zuschauer haben bisher die Komödie „Ronaldo & Julia“ im YouTube-Kanal des Mondpalasts verfolgt „Das ist zwölf mal ein ausverkauftes Haus“, staunt Mondpalast-Prinzipal Christian Stratmann, der die Bereitstellung der Kickerromanze bis einschließlich 9. Mai verlängert hat.
Auf YouTube wechseln sich seit der Theaterschließung Mitte März Komödienmitschnitte, Talks, Lesungen, Lieder, Sketche und Lieblingsplatz-Erzählungen in munterer Folge ab. „Damit zeigen wir unseren Gästen, dass wir aktiv und bereit sind, wenn es wieder losgeht“, so der Prinzipal.
Martin Zaik im Gespräch mit dem Intendanten
Sehnsucht nach der Bühne hat ganz besonders der Schauspieler Martin Zaik, der sich nach längerer Krankheit zum Gespräch mit Thomas Rech vor die Kamera gesetzt hat. Im Dezember 2019, kurz vor der Premiere der neuen Komödie „Das Schweigen der Frösche“, hatte ein Schlaganfall das Mondpalast-Urgestein aus dem Ensemble gerissen.
Erstmals musste eine Premiere ohne ihn stattfinden. Nicht nur sein Part in den „Fröschen“ wurde umbesetzt, die Paraderolle des Friedhelm Christ („Buuuuuschmann“) im Kultstück „Flurwoche“ übernahm Axel Schönnenberg. Mittlerweile ist Martin Zaik wieder genesen. Doch noch lassen die Ärzte ihn nicht wieder auf die Bühne. Im Talk mit Rech erzählt Martin Zaik, wie er diese Zwangspause erlebt und wie die Krankheit sein Leben verändert: „Ruhe ist die erste Bürgerpflicht und Humor die zweite.“
In Zukunft wird der Online-Spielplan auf YouTube um Komödien-Schätzchen erweitert, die es im Mondpalast lange nicht zu sehen gibt: Am Muttertag, 10. Mai, um 11 Uhr geht’s los mit „Frau Piesewotzki, Libuda und ich“. Die Komödie von Thomas Rech von 2009 erzählt die Geschichte von Ronaldo und Julia nach 20 Jahren weiter. Zu hören ist dabei auch die Stimme von Mondpalast-Freund und Schalke-Manager Rudi Assauer.
Unterstützung durch „Freundschaftsticket“
Mit großer Freude registriert der Prinzipal, wie viele Mondpalast-Fans mit freiwilligen „Freundschaftstickets“ oder durch die Bestellung von Grußbotschaften ihr Lieblingstheater während der Zwangspause unterstützen - jeder zahlt, was er mag. Auf diese Weise ist eine beachtliche Summe zusammengekommen. „Die Verbundenheit der Menschen mit dem Mondpalast hat mich sehr berührt. Wir sammeln die Kontakte und werden allen, die ein Freundschaftsticket gekauft haben, persönlich danken“, verspricht Stratmann.
Mondpalast-Konto „Freundschaftstickets“: Herner Sparkasse IBAN DE71 4325 0030 0000 0444 46. Stichwort: Freundschaft