Herne. 16 weitere Schulen und über 2000 Haushalte sollen in Herne ans Glasfasernetz angeschlossen werden. Der Ausbau soll vier Jahre dauern.
Die Digitalisierung in Herne schreitet weiter voran: 16 Schulen, 2500 private Haushalte und 1050 Gebäude sollen ans Glasfasernetz mit einer Geschwindigkeit von bis zu 1024 mBit pro Sekunde (1 GB) angeschlossen werden. Mit einem Bundesförderbescheid von 11,4 Millionen Euro sei es der Stadt nun möglich, den Ausbau voranzutreiben, hat Oberbürgermeister Frank Dudda bei einem Presse-Videogespräch erklärt.
Der Förderbescheid habe den Startschuss gegeben, „nun müssen die Baupläne konkretisiert werden“, so Dudda. Bisher seien elf Schulen an das schnelle Netz angeschlossen, die Schulen, die nun folgen, seien über das ganze Stadtgebiet verteilt, „von Sodingen bis Wanne.“ (genaue Auflistung s. Infokasten).
Ausbau sei wichtig für digitales Lernen
Den Wettbewerb für den Ausbau habe die Telekom gewonnen, erklärte der Oberbürgermeister. Mit dem Ausbau steige Herne nun endgültig in das „Gigabit-Zeitalter“ ein, sagte Frank Neiling von der Telekom. Dass dabei vor allem die Schulen in den Fokus genommen werden, könne er nur befürworten. „Gerade jetzt in der aktuellen Corona-Krise zeigt sich doch, wie wichtig digitales Lernen ist.“ Die 16 Schulen, die bald angeschlossen werden, seien bisher unterversorgt, was den Anschluss ans schnelle Netz anbelangt.
Diese Schulen gehen ans schnelle Netz
Diese Schulen werden ans Glasfasernetz angeschlossen: Michaelschule, Claudiusschule, Josefschule, Realschule Crange, Grundschule am Eickeler Park, Hans-Tilkowski-Schule, Erich-Fried-Gesamtschule, Grundschule Kunterbunt, Schillerschule, Grundschule Kolibri-Schule, Otto-Hahn-Gymnasium, Mont-Cenis-Gesamtschule, Grundschule Pantringshof, Erich-Kästner-Schule, Grundschule Vellwigstraße, Realschule Sodingen.
Diese Schulen sind bereits angeschlossen: Gesamtschule Wanne, Gymnasium Wanne, Gymnasium Eickel, Emschertal-Berufskolleg (beide Standorte), Schule an der Dorneburg, Realschule an der Burg, Haranni-Gymnasium, Realschule Strünkede, Pestalozzi-Gymnasium, Mulvany-Berufskolleg.
Die Schulen seien die ersten, bei denen der Anschluss erfolgen soll, so Neiling. Es sei wichtig, dass gerade dort möglichst zeitnah eine gute Verbindung aufgebaut werde. Danach folgten die privaten Haushalte. „Wir haben jetzt insgesamt 63 Kilometer Tiefbau vor der Brust“, so Neiling. Da diese Arbeiten nicht parallel im gesamten Stadtgebiet stattfinden können, würden die Leitungen nach und nach verlegt. „Das wird in einer so dicht besiedelten Stadt wie Herne schon eine kleine Herausforderung.“
Ausbau soll drei Jahre dauern
Bevor es jedoch so weit ist, würden die Trassen, in die eine Leitung gelegt werden soll, durch eine digitale Befahrung erfasst, erklärt der Experte. „So werden unsere Entscheidungsprozesse ebenfalls ins Digitale verlagert.“ Zudem würden 75 Gehäuse aufgebaut, „also kleine Schränke, von dort werden kleine Röhrchen bis in die Häuser verlegt.“ In vier Jahren soll der Ausbau dann komplett abgeschlossen sein. Zusätzlich zu der Bundesförderung müsse die Telekom in das Projekt investieren. „Ohne die Förderung wäre das ganze Projekt aber definitiv nicht möglich gewesen“, betont Neiling.
Vier Jahre lang habe die Stadt nun an dem Projekt gearbeitet, sagt Volker Bleikamp aus der Stabsstelle Stadtentwicklung. „Das ist zwar nicht ungewöhnlich lange, dennoch ist das ein wirklich komplexes Projekt.“ Er freue sich, dass es nun Formen annimmt.
Welche privaten Haushalte nun ans schnelle Netz gehen werden, sei bereits im Förderantrag festgelegt, so Neiling. Es gebe also keine Möglichkeit für weitere private Haushalte, sich auf das schnelle Netz zu bewerben.
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