Herne. Wie Hernes Partnerstädte unter Corona leiden. Heute: Im französischen Hénin-Beaumont darf niemand zwischen 22 und 5 Uhr das Haus verlassen.
Das Coronavirus beherrscht auch Hernes Partnerstädte. Die Sektionen des Partnerschaftsvereins Herne stehen in engem Kontakt mit den Freunden im Ausland. Brigitte Reimann ist die 2. Vorsitzende der Sektion Hénin Beaumont, die eigentlich für Mitte Mai einen Besuch in Frankreich geplant hatte. Ihr haben die französischen Freunde einen Bericht geschickt, "über diese sehr schwierige Zeit, die wir in Hénin-Beaumont durchleben."
Ausgangssperre seit dem 17. März
"Covid-19 forderte in Frankreich mehr als 8000 Menschenleben (Stand 5. April 2020), 90 von ihnen in unserer Region Hauts-de-France (Nord, Pas-de-Calais). Aber viele Menschen sind infiziert und werden wieder gesund (etwa 12.000 Genesende von 60.000 Fällen).
In Hénin-Beaumont, wie im ganzen Land, haben wir eine Ausgangssperre seit dem 17. März und können nur mit einer Bescheinigung lebenswichtige Einkäufe tätigen, den Hund ausführen oder bei medizinischen Notfällen das Haus verlassen. Alle schulischen Einrichtungen, Hotels, Restaurants, Sporthallen, Theater, Kinos, Non-Food-Shops und Unternehmen geschlossen.
In Hénin-Beaumont hat Bürgermeister Steeve Briois eine Ausgangssperre für das gesamte Stadtgebiet erlassen, um die Ausbreitung von Covid-19 einzudämmen. Sie begann am Sonntag, 22. März, um 22 Uhr und gilt bis Mittwoch, 15. April und wird, so weit nötig, verlängert. Ziel ist es, Risiken, besonders die Überbelegung von Krankenhäusern, zu verhindern und die Bevölkerung zu schützen. Die Ausgangssperre schließt ein Verbot ein, das Haus zwischen 22 Uhr und 5 Uhr zu verlassen. Die Mitarbeiter des Rathauses, die den Fortbestand des öffentlichen Dienstes gewährleisten, stehen in ständigem Kontakt mit den Bewohnern von Hènin-Beaumont.
Erstes Opfer im Département aus Hénin-Beaumont
Das erste Opfer der Covid-19 im Departement Pas-de-Calais lebte in Hénin-Beaumont. Sie hatte während einer Kundgebung in der Gegend von Douai Kontakt zu einer infizierten Person vom Oberrhein. Der Höhepunkt der Epidemie ist noch nicht erreicht. Die ersten vierzehn Tage im April werden schwierig sein. Wir nehmen diese Zeit der Ausgangssperre gelassen an, telefonieren oft mit unseren älteren Mitgliedern. Wir bleiben mobil und wachsam. Die Hauptsache ist, dass nach dieser Gesundheitskrise alle (die Bewohner von Hénin-Beaumont, Mitglieder von Les Amis de Herne und Angehörige) gesund sind.
Vielen Dank für die Aufnahme von Coronavirus-Patienten in Ihren Krankenhäusern. Alle Franzosen sind Ihnen dafür dankbar."