Herne. Die Coronakrise geht auch an den freien Mitarbeitern der WAZ-Lokalredaktion nicht vorbei. Kulturreporterin Konstanze Führlbeck ist im Homeoffice.

Nichts ist mehr normal: Das Corona-Virus hat mein Leben umgekrempelt. Als freie Mitarbeiterin bei der Zeitung wie als Honorardozentin in Sprachkursen. Diese sind alle abgesagt, auch die Kulturtermine, über die ich sonst berichte. Wie so viele andere bin ich im Homeoffice. Und suche von da aus nach Themen für Artikel und Ideen für Online-Unterricht. Das erste funktioniert schon, das zweite in Woche 3 nach dem Coronastopp noch nicht. Da hat die Digitalisierung großen Nachholbedarf.

Als Kulturreporterin nicht mehr vor Ort

Schreiben kann ich darüber, wie andere mit der Corona-Krise umgehen. Was machen Künstler und Organisatoren, wenn ihre Veranstaltungen und damit ihr Lebensunterhalt ausfallen? Was machen die freiberuflichen Sprach- und Musiklehrer, Trainer und Coaches? Große Theater streamen inzwischen Vorstellungen, Museen und Galerien bieten virtuelle Rundgänge an. Darüber kann man sprechen, am Telefon natürlich. Für mich als Kritikerin und Reporterin die Ausnahme, normalerweise bin ich immer vor Ort. Ein Außendienstler halt. Jetzt sind Balkon und Garten mein einziger „Freilauf“, wenn ich nicht zum Einkaufen muss.

Kein Lagerkoller dank Miss Blacky

Aber langweilig wird es trotzdem nicht, auch Lagerkoller und Coronapanik sind bisher kein Thema. Das ist meinem vierbeinigen Mitbewohner zu danken. Meine Katze bringt Struktur in meinen Tagesablauf, denn sie hat morgens pünktlich Hunger, wie sonst auch. Dann aber haben wir eine neue Routine. Wir setzen uns zum Mailchecken und Schreiben an den Computer, gerne auf dem Sofa. Miss Blacky schaut dann fasziniert zu, was ich für seltsame Zeichen auf dem Bildschirm erscheinen lasse. Und wenn ich einen Moment nicht aufpasse, versucht sie es auch. Der Text wird dann etwas kryptisch. Ich glaube, sie lacht mich aus, wenn sie mir bei der Korrektur zusieht. Und das ist so herrlich normal!

>>> Wegen des Coronavirus müssen zig Tausende Deutsche ihr Büro nach Hause verlegen. Auch bei der WAZ Herne sind alle Kollegen aufs Homeoffice umgestiegen. In einem Tagebuch berichten sie seit dem 17. März über den ganz normalen Arbeitswahnsinn.

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