Herne. Der Streit um Baumschnitt auf der Blücherstraße in Herne geht weiter. Die CDU hatte zu einem Ortstermin geladen - und hat nun klare Vorstellungen.
Mitglieder der CDU-Fraktion im Rat sowie in den Bezirksvertretungen Herne-Mitte und Sodingen haben Anwohner der Blücherstraße zu einem Treffen eingeladen. Dort ging es um einen Dauerbrenner: Sollen die Platanen endlich beschnitten oder ganz abgesägt werden?
Die CDU-Fraktion hatte mehrfach gefordert, dass die Baumschnittarbeiten an der Blücherstraße in Horsthausen fortgesetzt werden. Im Rahmen der Haushaltsaufstellung 2020 seien dafür auch die entsprechende Finanzmittel bereitgestellt worden, heißt es in einer Mitteilung der Union. „Dass nun in der Verwaltung und in Teilen der Politik erneut eine Diskussion um den Baumschnitt geführt wird, stößt bei den betroffenen Anliegerinnen und Anliegern auf kein Verständnis“, sagt die CDU-Stadtverordnete Barbara Merten nach dem Vor-Ort-Termin in der vergangenen Woche. „Nach der Diskussion um mangelndes Geld und Personal wird jetzt der Klimaschutz vorgeschoben“, kritisiert die Ratsfrau, die auch Vorsitzende des Umweltausschusses ist.
Stadtgrünchef Heinz-Jürgen Kuhl warnt vor den Folgen des Baumschnitts
Gemeint ist: Im letzten Umweltausschuss Ende Februar warnte Stadtgrünchef Heinz-Jürgen Kuhl vor den Folgen des Baumschnitts. Er sei für den Herbst geplant. Damit die Bäume keine Schatten aufs Haus mehr werfen, würden sie in Höhe der Oberkante zur ersten Etage abgeschnitten. Das würde große Wunden an den Bäumen verursachen, viele würden das nicht überleben. Zum anderen würde es in den Wohnungen viel wärmer. Daraufhin hieß es in weiten Teilen der Politik, dass der Rückschnitt noch einmal diskutiert und überprüft werden soll.
Auch interessant
Nach ihrem Ortstermin berichtete die Union, dass die Klagen der Anwohner über die teilweise maroden Straßenbäume zunähmen. Die Beeinträchtigungen der Fußwege nähmen an der Blücherstraße stetig zu und seien für jedermann sichtbar. Ein weiteres Ärgernis: Schäden in den Häusern durch Baumwurzeln müssten Hausbesitzer immer wieder auf eigene Kosten begleichen. So sei unter anderem die Elektroleitung in einem Haus durch das Wurzelwerk einer Platane zerstört worden. Auch die Gasleitung habe nach diesem Vorfall erneuert werden müssen.
Nach Aussagen von CDU-Ratsfrau Barbara Merten fordern die Anwohner „eine umgehende Kürzung der Platanen, eine Begradigung der Gehwege und der Berliner Kissen zur Verbesserung ihrer Lebensqualität“. Letztendlich warteten aber alle auf diese „Maximallösung“ - sprich: auf eine Entfernung der Platanen, die Sanierungen der Leitungen sowie der Straße und Gehwege und nicht zuletzt eine Neupflanzung von Straßenbäumen. Die CDU-Fraktion sagt, dass sie am Ball bleiben werde. So soll das Thema in Kürze in der Bezirksvertretung Sodingen - in Anwesenheit der Betroffenen - erneut auf den Tisch kommen.