Herne. Zum Weltverbrauchertag informiert die Herner Verbraucherzentrale über Schlüsseldienste und Rohrreiniger. Was Verbraucher wissen sollten.
Fällt die Tür ins Schloss oder der Abfluss ist verstopft, ist rasche Hilfe angezeigt. Schlüsseldienste und Rohrreiniger sind schnell gegoogelt, doch nicht immer seriös. Deshalb startet die Verbraucherzentrale zum Weltverbrauchertag 2020 eine Kampagne gegen Abzocke von Notdiensten.
Veronika Hensing von der Herner Verbraucherberatung beantwortet zu diesem Thema am Donnerstag, 12. März, von 11 bis 14 Uhr im Foyer an der Freiligrathstraße 12 alle Fragen.
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Ihr Tipp: „Schon im Vorfeld Gedanken machen, welcher Notdienst in Frage kommt.“ Denn auf dem Markt - auch in Herne - tummelten sich etliche schwarze Schafe. „Wir hatten schon den Fall, dass jemand 1500 Euro für einen Schlüsseldienst zahlen musste“, sagt sie. Ein anderes Mal seien bei einer Frau 1000 Euro angefallen. Wer einmal per EC-Karte mit PIN überwiesen habe, was oft gleich verlangt werde, sei sein Geld los. „Die Notdienste zu verklagen ist sehr schwierig und langwierig.“
Vorsorglich den Preis erfragen
Besser sei es da, sich schon vorsorglich in einem Ladenlokal vor Ort nach dem Preis für eine Türöffnung zu erkundigen - auch um hohe Fahrtkosten zu vermeiden. Bei der Suche im Internet empfehle sich ein Blick ins Impressum. „Hier müssen Name, Adresse und E-Mail-Adresse stehen.“ Firmen mit „AAA“ am Anfang wollten nur im Branchenbuch ganz oben stehen.
Sie selbst habe einmal für eine Bekannte fünf Dienste telefonisch kontaktiert und sei dabei nicht weit gekommen. Nur eine Firma habe ihr konkret geantwortet. „Wenn nichts weiter anfällt, ist 70 bis 100 Euro der normale Tarif“, sagt Veronika Hensing. Für einen Akut-Einsatz in der Nacht oder an Sonn- und Feiertagen werden nach Erfahrung der Verbraucherzentrale im Schnitt 140 Euro berechnet.
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Zuschläge für Nachtarbeit sind möglich
Für eine Rohrreinigung mit einer Zwei-Meter-Spirale hält die Verbraucherberaterin tagsüber und an Werktagen 125 Euro für angemessen. Außerhalb der üblichen Arbeitszeiten sind Zuschläge bis zu 100 Prozent erlaubt, allerdings nur für Lohn und lohnabhängige Kosten, und nicht für Material- und Fahrzeugkosten.
Weitere Tipps der Verbraucherzentrale: Besonnen reagieren, vielleicht können ja Nachbarn helfen. Auf sachgerechte Leistungen achten - nicht jede Tür muss aufgebrochen werden. Die Rechnung prüfen. Vorsorglich einen Schlüssel bei den Nachbarn deponieren.
Mehr Infos auf www.verbraucherzentrale.nrw/notdienste. Wer eine Rohrsanierung aufgedrängt bekommen hat, erhält kostenlos Rat unter 0211 3809 300.