Herne. Die 27. Herner Frauenwoche ist eröffnet. Beim Auftakt im Herner Kulturzentrum präsentierten sich 42 Stände. Workshops und Vorträge bis 22. März.
Bei der Eröffnung der Frauenwoche im Kulturzentrum schieben sich normalerweise die Besucherinnen zwischen den Infoständen durch. Dass das am Freitagnachmittag nicht so war, war zum einen der neuen Anordnung der 42 Tische geschuldet. Zum anderen schreckte aber wohl auch die Angst vor dem Coronavirus die eine oder andere ab. Gleichstellungsbeauftragte Sabine Schirmer sah es positiv: „Ich bin zufrieden“, sagte sie. Sie habe mit viel weniger Besucherinnen gerechnet.
Mit einem Schild „Bitte nicht“ wurden die Anwesenden angehalten, auf das Händeschütteln zu verzichten. Auch die angekündigte Handmassage fiel aus demselben Grund aus. Dafür waren schon vor der Eröffnung alle Termine bei der „mobilen Wohlfühlmassage“ belegt.
Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung ungleich verteilt
Nach musikalischem Auftakt ließ sich zunächst Oberbürgermeister Frank Dudda von Moderatorin Katja Leistenschneider befragen. „Gleichstellung ist eine Daueraufgabe“, schickte er voran. Frauen hätten zwar viel Power, sagte er in Anspielung auf das Motto „Frauenpower - Powerfrauen“, doch seien „Erwerbsarbeit und Kinderbetreuung immer noch ungleich verteilt“. Mehr Frauen arbeiteten Teilzeit oder unterbrächen ihre Erwerbsbiografie. Der Stadt Herne sei es wichtig, Frauen nicht nur in den klassischen Bereichen einzusetzen, betonte Dudda und nannte die Stabsstelle für Digitalisierung. Gerade in technischen Berufen und der digitalen Welt sollten Frauen vertreten sein. Ein anderes Ziel: mehr Frauen in Führungspositionen. Das behalte man auch bei der Nachbesetzung des Verwaltungsvorstands im Auge, wenn die Dezernentin Gudrun Thierhoff demnächst ausscheide.
Vielfältige Aufgaben
Dass man sich nicht ausruhe, wenn die Frauenwoche vorüber sei, machte auch die Gleichstellungsbeauftragte deutlich. Bei Stellenbesetzungen seien sie und ihre Mitarbeiterinnen ebenso gefragt wie bei Workshops für Auszubildende, bei Mentoringprogrammen oder am Runden Tisch gegen häusliche Gewalt.
Eine Vielfalt, die sich in der Breite des Infomarkt-Angebots widerspiegelte. Parteien und Verbände warben mit Kulis und Luftballons für sich, das Eine Welt Zentrum verteilte Rosen, auch von Frauen gegründete Geschäfte wie „Stoffgeflüster“ durften sich darstellen. Ausnahme: Rein kommerzielle Stände und Organisationen, die vom Verfassungsschutz verboten sind, haben keine Chance.
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