Herne. Soll der Eickeler Markt ein neues Gesicht erhalten? Die CDU strebt konkrete Verbesserungen an, die SPD eine größere Umgestaltung. Darum geht es.
Der Zustand des Eickeler Markts stößt bei der CDU und der SPD in der Bezirksvertretung Eickel auf Kritik. Während CDU-Bezirksfraktions-Chef Andreas Barzik in der Sitzung am Donnerstag konkrete Verbesserungen anregte, zielt die SPD offenbar auf einen großen Wurf.
Die Vorschläge der CDU, den „ungeeigneten Standort“ des Bücherschranks zu verändern sowie Bäume nachzupflanzen, konterte SPD-Fraktions-Vorsitzender Willibald Wiesinger mit dem Hinweis, dass dieser zentrale Platz in Eickel „eine Gesamtbetrachtung“ verdiene. „Dabei darf es nicht nur um kleinere Maßnahmen gehen. Wir wollen dem Platz ein neues Gesicht geben“, so der Sozialdemokrat. Mit konkreten Vorschlägen für Veränderungen oder ein Verfahren wartete Wiesinger nicht auf: „Das wird in unserem Kommunalwahlprogramm stehen.“
Diskussion über Standort des Bücherschranks
Barzik reagierte auf diesen Hinweis mit Häme, erntete für seine Initiative aber ebenfalls Gegenwind. „An diesem Standort wirkt der Bücherschrank wie ein Fremdkörper“, so hatte er seinen Vorstoß begründet. Außerdem behindere er mögliche Veranstaltungen im Sud- und Treberviertel. Es böte sich vielmehr an, die „unschöne und seit Jahren nicht genutzte Telefonzelle“ auf dem Eickeler Markt zu entfernen und den Bücherschrank dort aufzustellen.
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Bärbel König-Bargel (Fachbereich Kultur) und eine Anwohnerin, die sich regelmäßig um den Bücherschrank kümmert, verteidigten dagegen den 2018 in Abstimmung mit Verkehrsbehörde, Polizei und Feuerwehr ausgewählten Standort. Einer von mehreren Vorteilen: Der Schrank sei von der Kneipe Hülsmann aus gut sichtbar, was ihn besser vor Vandalismus schütze.
Zwei Bänke werden aufgestellt
Diese soziale Kontrolle sei wichtig, sagte Bezirksbürgermeister Martin Kortmann (SPD) unter Verweis auf die jüngste Zerstörung des Bücherschranks in Wanne. Der Eickeler Bücherschrank werde von der Bevölkerung angenommen und stoße sogar bei Auswärtigen auf Interesse. Er habe einen Bayern in Lederhose vor dem Bücherschrank gesehen: „Er hat gesagt: Das ist eine tolle Idee, das machen wir auch in Bayern“, so Kortmann.
Wie geht es nun weiter? Auf Nachfrage von Maria Reinke (Grüne) kündigte die Stadt an, die bereits im Februar 2019 von der Politik beantragten zwei Bänke in Kürze im Umfeld des Bücherschranks aufstellen zu wollen. Und nach dem 18. März wird die Öffentlichkeit möglicherweise mehr über die Vorstellungen der SPD zur Umgestaltung des Eickeler Markts erfahren: An diesem Tag will die SPD ihr Kommunalwahlprogramm verabschieden.