Herne. Die Zahl der Sexualstraftaten in Herne hat 2019 einen neuen Höchststand erreicht. Grund für die hohe Zahl sei die verstärkte Ermittlungsarbeit.

Die Zahl der Sexualdelikte ist im vergangenen Jahr kräftig angestiegen. Das zeigt die neue Kriminalitätsstatistik.

Demnach wurden 2019 insgesamt 144 „Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung“ begangen, so der offizielle Sprachgebrauch. Das sind laut Kriminalitätsstatistik, die die Polizei am Montag vorgestellt hat, 19 mehr als 2018 und der höchste Wert in den vergangenen zehn Jahren. Insgesamt sank die Zahl der Straftaten dagegen deutlich.

Polizei: Bilder werden heute schneller verbreitet

Grund sei vor allem die „Manpower“, die die Polizei in die Aufklärungsarbeit gesteckt habe, sagt Polizeisprecher Volker Schütte. Zu den Sexualstraftaten gehörten unter anderem Vergewaltigungen und besonders schwere sexuelle Nötigung (23 Fälle), sexueller Missbrauch von Kindern (17 Fälle) und Kinderpornografie (34). Die Polizei, so Schütte, ermittle etwa in Sachen Kinderpornografie intensiver als früher, auch deshalb seien die Zahlen angestiegen. Dass mehr Kinderpornografie verbreitet werde als früher, könne aus den Zahlen nicht abgeleitet werden.

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Außerdem würden Bilder durch die technischen Möglichkeiten heute schneller und weiter verbreitet. So komme es vor, dass strafrechtlich relevante Bilder über WhatsApp an alle Adressaten eines Nutzers auf einmal verbreitet werden. „So kann es sein, dass plötzlich Schüler einer ganzen Schulklasse als Straftäter geführt werden“, so der Polizeisprecher zu den erhöhten Zahlen.

Die Aufklärungsquote bei Sexualstraftaten stieg laut Statistik von 81 auf 87 Prozent. Täter waren meist Erwachsene, Opfer meist Kinder, Jugendliche und Heranwachsende.