Herne. Dem Ordnungsamt liegen kaum Beschwerden über falsch parkende Autos in der Gartenstadt vor. Damit dies so bleibt, wurden nun Anwohner informiert.
Die Parksituation in der Gartenstadt in Herne hat sich entspannt. Das teilte nun Sigrid Mertens, Leiterin des Ordnungsamtes, bei einer Informationsveranstaltung für Anwohner der Gartenstadt mit.
Nachdem im vergangen Jahr der Bau des Kreisverkehres für ein Verkehrs- und Parkchaos in der sonst so beschaulichen Siedlung in Wanne-Eickel sorgte, habe sich die Lage nun nach Fertigstellung des Kreisels normalisiert, so Mertens. „Es kommen nur wenige Beschwerden bei uns an“, sagt sie. „Die Gartenstadt ist definitiv kein Brennpunkt für uns.“ Es scheine, als hätten sich die Anwohner dort untereinander geeinigt und verständigt, sagt Mertens.
Damit das so bleibt, wurde nun von Bezirksbürgermeister Martin Kortmann die Infoveranstaltung organisiert, um Anwohner über Parkregeln zu informieren und Fragen zu klären. „Denn vereinzelt bekommen wir natürlich schon Beschwerden“, so Mertens. Das Ordnungsamt stehe in der Pflicht, diesen Beschwerden nachzugehen. „Wenn wir dabei andere Fahrzeuge entdecken, die widerrechtlich parken, müssen wir auch diese aufschreiben.“
Parken auf schmalen Straßen ist nicht erlaubt
So würden Absprachen, die unter Nachbarn vereinbart wurden, nichts mehr nützen, sagt Mertens. Von so einer Vereinbarung berichtete ein Teilnehmer der Veranstaltung. Er habe sich mit seinem Nachbarn darauf verständigt, dass er sein Fahrzeug auf der anderen Straßenseite vor der Ausfahrt des Nachbars parken dürfe. Würde nun das Ordnungsamt verstärkt die Gartenstadt kontrollieren, würde auch er ein Knöllchen bekommen, erklärt Mertens. Denn es gilt: Ist die Straße schmaler als 5,50 Meter ist des nicht erlaubt, sein Fahrzeug vor einer Einfahrt zu parken.
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Ebenso sei es auf schmalen Straßen, „auf denen zwei Autos nicht nebeneinander vorbeikommen“, verboten zu parken, erklärt Thomas Nübel, Mitarbeiter des Ordnungsamtes. Bis keine Beschwerde vorliege, werde das Ordnungsamt in diesen Fällen nicht tätig.
Wer sich durch ein solches Parkverhalten gestört oder behindert fühle, könne zunächst versuchen, erst mit den Nachbarn zu reden, bevor er sich an das Ordnungsamt wendet, so Mertens. „Im Sinne der guten Nachbarschaft sollte das möglich sein.“
Grundkonsens im Viertel soll gestärkt werden
Auch über andere Lösungen wurde diskutiert: Wieso ein wechselseitiges Parken – also das Parken auf nur einer Seite der Straße für zwei Wochen im Monat – nicht möglich sei, wollte ein Anwohner wissen. „Damit treffen Sie den Nagel auf den Kopf“, sagt Nübel. Diese Lösung sei rechtlich schwierig zu verfolgen. Denn: Eigentlich müssten Autofahrer an den Wechseltagen ihre Fahrzeuge um 0 Uhr auf die andere Straßenseite stellen. „Aber das wäre ja unmenschlich“, so Nübel.
Auch ein reines Anwohnerparken, so wie es das bereits in vier anderen Siedlungen in Herne gibt, ist ein Vorschlag der Teilnehmer. Da dadurch aber Parkfläche für die Allgemeinheit entzogen würde, sei das keine sinnvolle Maßnahme, erklärt Mertens. „Außerdem ist es laut Gesetz so, dass es zumutbar ist, in solchen Zonen 1400 Meter bis zu seinem Auto zu laufen – in einer kleinen Siedlung wie der Gartenstadt macht das natürlich wenig Sinn.“ Vielmehr sollte der Grundkonsens, der im Viertel schon herrsche, gestärkt werden, sagt sie. „Vielleicht könnte das ja auch ein Thema für den Tag der Nachbarschaft am 29. Mai sein“, regte ein Anwohner an.
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