Das Journalistenzentrum Herne bezieht sich auf den Publizisten Emil Dovifat. Dazu ein Kommentar von WAZ-Redaktionsleiter Michael Muscheid.
„Man muss informiert, man muss unterrichtet sein“: Das ist eine zentrale Botschaft, die vom Publizistiken Emil Dovifat überliefert ist. Das neue Journalistenzentrum hat diese Botschaft nicht beherzigt: Die Ausbildungsstätte hat sich nicht ausreichend über den Journalisten, Medienpolitiker und Wissenschaftler schlau gemacht. Anders ist es nicht zu verstehen, dass sie auf die unbestrittenen Verdienste Dovifats verweist, seine dunklen Seiten aber ausblendet.
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Es ist nun höchste Zeit, dass sich die Einrichtung intensiv mit dem Leben und der Arbeit des Publizistikwissenschaftlers auseinandersetzt. Es ist durchaus möglich, dass ein Ergebnis am Ende lautet, dass sich das Journalistenzentrum weiter auf Dovifat beziehen kann. Unerlässlich wäre dann aber eine Einordnung. Die Zeiten, in denen die Nazi-Vergangenheit von Persönlichkeiten einfach ausgeblendet wird, sind lange vorbei.