Herne. Am Donnerstag sollen neue Projektideen für General Blumenthal präsentiert werden. Schon jetzt meldet sich die BI Stadtwald mit einem Appell.

In einer gemeinsamen Sitzung des Planungs- und Umweltausschusses und der Bezirksvertretung Eickel am Donnerstag, 9. Januar, um 16 Uhr im Sud- und Treberhaus am Eickeler Markt werden Projektideen für die Entwicklung des Standorts des ehemaligen Bergwerks General Blumenthal vorgestellt. Schon jetzt meldet sich die Bürgerinitiative Stadtwald mit einem Appell zu Wort.

Zur Erinnerung: Im Juni vergangenen Jahres waren die Ergebnisse der ersten Machbarkeitsstudie präsentiert worden. Die erarbeitete Vorzugsvariante sah vor, dass General Blumenthal ein „herausragender Innovationsstandort“ für Gewerbe werden soll - „gepaart mit Grünräumen, die eine hohe Aufenthaltsqualität haben“. Rad- und Fußwege seien ebenso geplant wie Vernetzungen mit umliegenden Grünflächen. In der Tagesordnung für die Sitzung heißt es, dass sich zwischenzeitlich Entwicklungen ergeben hätten, die eine weitergehende Formulierung von Entwicklungsansätzen erlaube. Die Projektideen wird Professor Wolfgang Krenz (Archwerk Generalplaner KG aus Bochum) präsentieren.

Appell: Politiker sollen zugunsten eines Waldes stimmen

Schon jetzt richtet die BI Stadtwald einen Appell an die Ausschussmitglieder: Als der Rat seinen Beschluss am 14. Oktober 2014 zur Entwicklung des Geländes gefasst habe, habe sich ihm die Welt noch anders dargestellt, so BI-Vorsitzender Heinrich Kill. Seine damalige Motivation hätte sich nahezu ausschließlich auf wirtschaftliche Gesichtspunkte gestützt: Verkaufserlös der Fläche für die Eigentümerin, Gewerbesteuer für die Stadt, Arbeitsplätze etc.

Heinrich Kill
Heinrich Kill © OH

Auf der anderen Seite stehe das Bedürfnis, der Natur ein Stück Fläche zurück zu geben, das ihr durch die Industrialisierung vor über einhundert Jahren genommen worden ist. Auch das sei Strukturwandel. Dessen Bedeutung sei durch die klimatische Entwicklung der letzten zwei Sommer ganz besonders deutlich geworden. Die 2018 im Auftrag der Stadt erstellte Klimaanalyse betone, dass der Wald auf Blumenthal eine extrem positive Auswirkung auf und für die gesamte Stadt Herne habe, und dass die Stadt - speziell Wanne-Eickel - nicht durch weitere Bebauung verdichtet werden sollte. Klar sei, so Kill: „Wald ist die natürlichste und nachhaltigste Maßnahme, um den zu erwartenden Wetterextremen vorzubeugen, sie abzumildern und damit den Menschen in Herne eine überlebenswerte Perspektive zu ermöglichen“.

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Der Appell der BI an die Politik: Denken Sie an Ihre Verantwortung und stimmen Sie zugunsten des Waldes auf Blumenthal. Fordern Sie ein Gutachten zu den Auswirkungen des Geländes als Wald- und Grünfläche. Wie würde dadurch das städtische Klima beeinflusst? Welche positiven Wirkungen sind für die Gesundheit der Einwohner zu erwarten? Wie würde sich ein derartiger Impuls auf die weitere Entwicklung der Stadt auswirken?