Herne. 2019 haben 300 Kinder bei der DLRG schwimmen gelernt. Das sind 50 mehr als im Jahr zuvor. Zusammenarbeit mit den Mondrittern hat dazu beigetragen.

Eine sehr schöne Nachricht kommt am Ende des Jahres von der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft: 300 Kinder haben in diesem Jahr bei der DLRG Wanne-Eickel schwimmen gelernt und ihr „Seepferdchen“ bestanden. Das sind 50 mehr als im Vorjahr, so Uwe Mohns, technischer Leiter der DLRG Wanne-Eickel.

Dazu beigetragen habe vor allem die Zusammenarbeit mit den Mondrittern. Seit vielen Jahren finanzieren die Ritter die Mitgliedschaft von einigen Grundschulen und Kitas in Herne bei der DLRG. Der Vorteil: Die Kinder müssen für Schwimmkurse nur noch den halben Preis zahlen. „Da ist die Hemmschwelle für viele Eltern geringer, ihre Kinder bei uns anzumelden“, sagt Mohns.

Mittlerweile seien es sogar zu viele Kinder, die einen Kurs absolvieren wollen. „Wir haben etwa 40 Kinder auf der Warteliste.“

47 ehrenamtliche Ausbilder

Die Partnerschaft zwischen Mondrittern und DLGR

Seit fünf Jahren besteht die Kooperation zwischen den Mondrittern und der DLRG. Unter dem Motto „Wanne lernt Schwimmen“ wollen sie so Kinder dabei unterstützen, schwimmen zu lernen.

Seitdem finanzieren die Mondritter die Mitgliedschaft mehrerer Grundschulen, Kitas und Heime bei der DLRG.

Dadurch ist es möglich, dass die Kinder nur die Hälfte des Preises für die Schwimmkurse zahlen müssen.

Mit Erreichen des Seepferdchens hört die Finanzierung der Mondritter auf, denn dann sei das Ziel des Schwimmen lernens erreicht, erklärt der technischer der DLRG Wanne-Eickel Leiter Uwe Mohns.

Grundschulen und Kitas können sich bei Interesse an die Mondritter wenden.

Die Kapazitäten der DLRG haben ihre Grenzen bereits erreicht. 32 Kurse finden in der Woche statt – von den ganz Kleinen, die das „Seepferdchen“ machen, bis zu den Rettungsschwimmern, die das goldene Abzeichen bekommen wollen. An einem Donnerstag sind etwa 120 Kinder im Wananas, zehn Kurse finden an dem Tag statt.

Ein bisschen Spaß muss sein: Hasni, Ege und Maja und ihre DLRG-Übungsleiterin Kim Gottwald.
Ein bisschen Spaß muss sein: Hasni, Ege und Maja und ihre DLRG-Übungsleiterin Kim Gottwald. © FUNKE Foto Services | Alexa Kuszlik

„In einem Kurs sind meistens zwölf bis 15 Kinder – wenn es voll ist auch mal bis zu 18“, erklärt Mohns. Um die ganze Rasselbande im Blick zu behalten und im Notfall helfen zu können, stehen bei jeder Übungsstunde ehrenamtliche Ausbilder der DLRG am Beckenrand. Pro Kurs drei – ein Ausbilder und zwei Helfer. Insgesamt engagieren sich 47 Ausbilder bei der DLRG Wanne-Eickel.

Uwe Mohns und der Vorstand der DLRG sind glücklich darüber, dass der Vorschlag der Bädergesellschaft, die Bahnen für Schwimmvereine von fünf auf drei zu reduzieren, zunächst vom Tisch ist. „Mit weniger Bahnen würde es überhaupt nicht gehen“, sagt Mohns.

25 Meter Brustschwimmen

Die meisten Ausbilder haben selbst bei der DLRG schwimmen gelernt und sind dann dort geblieben. „Ab dem Abzeichen ,Rettungsschwimmer Silber’ darf man Ausbilder werden“, sagt Mohns. Viele würden aber am liebsten schon früher starten. Wenn es dann soweit ist, seien sie stolz, endlich am Beckenrand stehen zu dürfen, erzählt der Wanne-Eickeler.

https://www.waz.de/politik/schwimmen-in-der-schule-lernen-unsere-kinder-es-nicht-id212237311.htmlAb fünf Jahren können Kinder mit einem „Seepferdchen“-Kurs starten. Erst wenn sie ohne Hilfe 25 Meter alleine schwimmen können, haben sie es geschafft. „Bei uns zählt das allerdings nur, wenn sie 25 Meter brustschwimmen und sich nicht einfach nur über Wasser halten können“, erklärt Mohns. Ist die erste Stufe erreicht, kommen die Anfänger in einen Übergangskurs, in dem sie das Gelernte weiter vertiefen können, bevor sie in den Bronze-Kurs wechseln. Aus Erfahrung weiß Ursel Müller, die Vorsitzende der DLRG Wanne-Eickel, dass die meisten bleiben. „Und wenn sie doch mal aufhören, kommen die meisten trotzdem irgendwann wieder zurück.“

https://www.nrz.de/staedte/dinslaken-huenxe-voerde/in-dinslaken-warten-hunderte-kinder-auf-schwimmkurse-id227505335.htmlEin Leben ohne Schwimmen und die DLRG kann auch der technische Leiter sich nicht mehr vorstellen. Schon als Kind hat der 56-Jährige seine Freizeit gemeinsam mit seiner Schwester Birgit Schroeder, die sich ebenfalls in der DLRG ehrenamtlich engagiert, im ehemaligen Freibad - heute Wananas - verbracht. „Unsere ganze Familie hat dort gearbeitet“, sagt Schroeder. „Das war natürlich perfekt, wir durften auch nachdem das Bad eigentlich schon geschlossen hatte, noch ein paar Bahnen schwimmen.“ Beide sind im Vorstand der DLRG Wanne-Eickel und kümmern sich um die Einteilung und die Organisation der Kurse. „Da gehen schon einige Wochenenden für drauf“, gesteht Mohns. Aber er und seine Schwester machen es aus Leidenschaft, das merkt man ihnen an. Denn die knapp 1000 Mitglieder der DLRG Wanne Eickel sind für sie „wie eine große Familie.“