Herne. In Herne gibt es seit vielen Jahren indische Messen. Die Besucher kommen dabei aus halb NRW. So verlief der Gottesdienst am zweiten Weihnachtstag.
Am zweiten Weihnachtstag hat in Wanne-Eickel ein indischer Gottesdienst stattgefunden. Die Besucher kamen aus unterschiedlichen Städten von Nah und Fern. Gesprochen wurde dabei Malajalam – eine Sprache Indiens.
Unter drei Prozent der indischen Bevölkerung sind Christen, und auch die Messe der Indischen Gemeinde Herne am Donnerstag in der St. Laurentius-Kirche auf der Hauptstraße 317 haben Christen gehalten. Das Christentum, so erklärte eingangs Pfarrer Jacob, habe der Apostel Thomas im Jahre 52 nach Indien gebracht. Einmal im Monat treffen sich die Gläubigen an jedem dritten Sonntag. In Herne haben die Gläubigen die Möglichkeit, die St. Laurentius-Kirche zu nutzen, weil zwei der beteiligten Familien auch in der Herner Gemeinde aktiv sind, erklärt George Varghise, der bei dem Gottesdienst ehrenamtlich geholfen hat.
Indische Gemeinden sind über ganz Deutschland verstreut
Dabei sind die Besucher der Gottesdienste meist Inder oder haben indische Wurzeln, aber auch deutsche Gäste oder jeder, der Interesse hat, könne teilnehmen, heißt es. Die Besucher kommen aus ganz unterschiedlichen Gemeinden, etwa aus Lünen, Krefeld, Stadtlohn oder Gescher: „Wir sind nicht so konzentriert“, sagt Varghise lächelnd. Indische Gemeinden seien über ganz Deutschland verstreut, es gebe sie im Raum Heidelberg/Stuttgart, Frankfurt am Main, Krefeld, Köln/Bonn und Herne/Dortmund.
In Indien, berichtet Varghise, kümmerten sich die Christen um die Entwicklung im Land. Ein Schwerpunkt sei das Ziel, dass auch arme Menschen Bildung erlangen, ein weiterer das Thema Gesundheit: Das indische Gesundheitssystem sei anders aufgebaut als das deutsche, Arme könnten sich Behandlungen nicht leisten, ihnen wollten die Christen helfen.
Mehr Christen und daher weniger Verfolgung
In Indien würden Christen aber auch verfolgt. Die Gäste des Gottesdienstes, so Varghise, kämen überwiegend aus dem Bundesstaat Kerala. Dort gebe es mehr Christen und daher weniger Verfolgung. Die Gläubigen in Deutschland seien in nicht-indischen Kirchengemeinden aktiv und erledigten dort, wie die anderen Mitglieder auch, ihre Arbeit.
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Bereits seit 1997 gibt es diese Gottesdienste in Herne, normalerweise dauere eine Sonntagsmesse etwa eine Stunde. Die Messe zum Thema „Weihnachten“ aber war länger. Dabei gab es Elemente, die aus westlichen Gottesdiensten bekannt sind, zum Beispiel werden Gaben bereitet und verteilt. Es gab aber auch große Anteile, in denen Priester und Gemeinde miteinander gesangsähnlich beteten. Außerdem segnete der Pfarrer mit Helfern in alle vier Himmelsrichtungen. So wünsche man der ganzen Welt Freude und Frieden, erklärt Varghise. Im Anschluss waren die Anwesenden noch ins Gemeindehaus eingeladen, wo es Kaffee und Kuchen gab.